Berliner Kurier, 19.06.2017 – Ärzte warnen: Warum Frauen im Sommer öfter unter Scheideninfektion leiden

Juckreiz, Brennen, Ausfluss und Schmerzen: Das sind typische Symptome einer Scheideninfektion, die in diesen Tagen wieder auf dem Vormarsch ist.

„Mit steigenden Temperaturen nehmen auch die Scheideninfektionen insbesondere bei jüngeren Frauen erneut zu. Gründe sind die Wärmeentwicklung, das Schwitzen und eine erhöhte sexuelle Aktivität“, sagt Frauenarzt Dr. Jürgen Klinghammer, Vorstandsvorsitzender der Ärzteorganisation GenoGyn.

Ärzte sehen Selbstbehandlung kritisch

Die zunehmende Selbstbehandlung sehen die Frauenärzte kritisch, denn Scheideninfektionen, die zu den häufigsten gynäkologischen Erkrankungen der Frau zählen, können vielfältige Ursachen haben, die gezielt behandelt werden müssen. Andernfalls drohen Unterbehandlung und Rezidive oder eine gänzlich falsche Behandlung mit unter Umständen weitreichenden Folgen.

Pilze und Bakterien sind für den Großteil der Scheideninfektionen verantwortlich: besonders in feucht-warmer Umgebung vermehren sie sich rasant. „Verstärkt wird das sommerliche Schwitzen durch synthetische Unterwäsche und hautenge Jeans, die die Luftzirkulation im Intimbereich verhindern. String-Tangas befördern zudem Schmierinfektionen vom After in Richtung Vagina“, so Dr. Klinghammer.
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