Qualitätsmanagement: Gynäkologen integrieren erstmals ein IGeL-Modul (19.09.2012)

Köln. Von der Pflicht zur Kür im Qualitätsmanagement (QM): Mit dem Update 2012 hat die frauenärztliche Genossenschaft GenoGyn ihr fachgruppenspezifisches Qualitätsmanagementsystem um drei Spezialthemen erweitert. Dabei integrieren die Gynäkologen – soweit bekannt – erstmals ein IGeL-Modul in ein QM-System. Ein Datenschutz-Check und eine Büroorganisation sind weitere Neuerungen der Software, die Frauenärztinnen und Frauenärzten seit 2009 unter dem Namen „GenoGyn QM interaktiv“ zur Verfügung steht.

„Alle drei Spezialthemen sind keine QM-Pflicht. Sie bieten dem Nutzer aber die einmalige Chance, auch diese Bereiche noch professioneller in die Praxis umzusetzen und gewährleisten mehr Sicherheit von Patientendaten sowie regelkonformen Umgang mit individuellen Gesundheitsleistungen nach den 2006 vom Deutschen Ärztetag beschlossenen Vorgaben“, sagt Frauenarzt Dr. Wolf Dieter Fiessler aus dem Vorstand der GenoGyn.

Basis des IGeL-Moduls sind die GenoGyn-Spezialdokumentation zu individuellen Gesundheitsleistungen in der gynäkologischen Praxis, „GynPLUS“, sowie die Anforderungen der Kassenärztlichen Vereinigung. Der neue Datenschutz-Check beruht auf der Grundlage der gesetzlichen Bestimmungen, die Büroorganisation basiert auf den sogenannten Kaizen-Anforderungen nach der gleichnamigen japanischen Lebens- und Arbeitsphilosophie. Das QM-Update umfasst darüber hinaus unter anderem die Aktualisierung der ISO 90001 und der G-BA-Anforderungen. Den QEP-Anforderungen gilt ein eigenständiger Fragenkatalog, und die kostenfreie Hotline schließt inzwischen eine Fernwartung durch TeamViewer ein. Alle Neuheiten werden in einem Videoclip auf der Homepage der GenoGyn (www.genogyn.de) unter dem Menüpunkt „QM in der Arztpraxis“ erklärt.

„GenoGyn QM interaktiv“ wurde im Auftrag der GenoGyn entwickelt und ist für eine Lizenzgebühr von 300 Euro pro Jahr für GenoGyn-Mitglieder und 399 Euro für Nicht-Mitglieder (jeweils zuzügl. MwSt.) verfügbar. Einfache Handhabung und Zertifizierung zeichnen das QM-System aus, dessen zertifizierte Nutzer mit dem GenoGyn-Gütesiegel zusätzlich als „Kompetenzzentrum für Gynäkologie und Geburtshilfe“ ausgewiesen werden.

Dr. Fiessler: „Damit streben wir Gynäkologen bereits heute genau die externe Qualitätssicherung an, die im aktuellen Sondergutachten 2012 des Sachverständigenrates zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen für den ambulanten Bereich eingefordert wird.“