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13.01.2015

Gute Erfahrungen der GenoGyn-Frauenärzte mit Biomarker-Bluttest: Schwangerschaftsvergiftung beizeiten erkennen, Langzeitfolgen beachten

Köln. Präeklampsie, im Volksmund als Schwangerschaftsvergiftung bekannt, ist eine der häufigsten Ursachen für Komplikationen während der Gravidität. Etwa fünf Prozent aller Schwangeren erleiden die Erkrankung. Durch Bluttests kann eine Präeklampsie inzwischen schnell und zuverlässig diagnostiziert und gezielter behandelt werden, so die frauenärztliche Genossenschaft GenoGyn. „Nachdem der Bluttest bereits länger bei Risikoschwangerschaften im Klinikalltag zum Einsatz kommt, bewährt er sich heute auch in der Schwangerschaftsvorsorge durch den niedergelassenen Gynäkologen“, sagt Dr. Jürgen Klinghammer, Vorstandsvorsitzender der GenoGyn, und betont, dass die Präeklampsie inzwischen überdies als Risikofaktor für kardiovaskuläre Erkrankungen in den Folgejahren gilt.

Die Ursachenforschung für Präeklampsie, bei der Bluthochdruck und eine erhöhte Ausscheidung von Eiweiß im Urin typisch sind, dauert an. Die Erkrankung kann von einer schwachen Ausprägung bis zum tödlichen Ausgang für Mutter und Kind sehr unterschiedlich verlaufen. Sie gehört zu den häufigen Indikationen für eine vorzeitige Entbindung. Erst- und Mehrlingsschwangerschaften sowie Frauen über 40 Jahre sind besonders oft von Präeklampsie betroffen. Aber auch Übergewicht, Diabetes, Bluthochdruck, Nierenerkrankungen oder familiäre Vorbelastung gelten als weitere Faktoren für ein erhöhtes Grundrisiko.

Die Biomarker PlGF (Placental Growth Factor) und sFLT-1 (soluble Fms-like tyrosin kinase-1) tragen nach Einschätzung von Dr. Roger Grosser vom Kölner Labor Dr. Wisplinghoff zu einer besseren Überwachung von Risikoschwangerschaften sowie zu einer ruhigeren Planbarkeit des weiteren Prozedere bei. Der beratende Laborarzt der GenoGyn weiter:
„Mit ihrer Bestimmung aus Blut im 2. Trimenon hat sich ein gut objektivierbares Instrument etabliert, das eine Präeklampsie aufdeckt und die Betreuung der Patientinnen verbessert.“ In den Wochen nach der Einnistung der befruchteten Eizelle ist die Versorgung des Fötus eine vornehmliche Aufgabe der Plazenta. Hierfür sei ein ausreichender vaskulärer Blutfluss notwendig, der in der Folgezeit stetig gesteigert werden müsse. Entsprechend nehme der PlGF-Wert im Blut normalerweise bis zur 33. Schwangerschaftswoche kontinuierlich zu. Bei einer plazentaren Präeklampsie sinke er jedoch ab. Ein zu hoher sFLT-1-Spiegel störe die notwendige Gefäßbildung der Plazenta und weise auf die Entstehung einer Präeklampsie hin. Zur besseren Auswertung von sFlt-1 und PlGF habe sich deren Quotientenbildung bewährt.

Mithilfe der Biomarker können sowohl eine frühe Präeklampsie vor der 34. Schwangerschaftswoche mit hohen Risiken für Mutter und Kind als auch deren späte Form mit geringeren Gefahren für Mutter und Kind, aber möglichen Langzeitfolgen für die Mutter, diagnostiziert werden. Dr. Klinghammer: „Die frühe Entdeckung der Gefährdung am Ende des ersten, spätestens Anfang des 2. Trimenons ist wichtig, da der Schwangerschaftsverlauf zu diesem Zeitpunkt günstig beeinflusst werden kann. Die Prävention durch täglich 100 mg ASS bis zur 34. Schwangerschaftswoche führt zu einer deutlichen Risikominderung.“

Dr. Grosser misst der Bestimmung der Biomarker weitreichenden Stellenwert bei: „Die gängige Auffassung war bisher, dass mit der Entbindung die Symptome und Risiken dieser Erkrankung beseitigt werden können. Vordergründig werden auch die akuten, teilweise lebensbedrohlichen Situationen durch die Geburt limitiert. Ein Großteil der Patientinnen entwickelt allerdings in den folgenden Jahren einen Hypertonus.“ Der Bluttest sei daher nicht nur zur Abschätzung der akuten Erkrankung in der Schwangerschaft hilfreich, sondern er signalisiere auch, welche Patientinnen nach der Geburt ein erhöhtes Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen aufgrund eines chronischen Bluthochdrucks entwickelten.

Für die Präventionsexperten der GenoGyn ist das eine wichtige Erkenntnis. „Wenn für eine Patientin langfristig ein Herz-Kreislauf-Risiko und entsprechender Handlungsbedarf bestehen, können wir dem im Rahmen der lebenslangen frauenärztlichen Betreuung präventiv Rechnung tragen“, sagt Dr. Klinghammer aus dem Vorstand der GenoGyn, die mit eigenen zertifizierten Fortbildungen die erweiterte Prävention in der Frauenheilkunde fördert. Die aktuelle Ausbildungsstaffel startet am 23./24. Januar 2015 in Köln. Last minute Anmeldungen sind noch möglich.

27.10.2014

Im 15. Gründungsjahr: Ärztliche Genossenschaft GenoGyn mit neuem Vorstand

Köln. Umbildung in der Führungsriege der Genossenschaft der Frauenärzte GenoGyn: Mit dem Kölner Gynäkologen Dr. med. Jürgen Klinghammer hat ein Gründungs- und langjähriges Vorstandsmitglied der GenoGyn die Geschäftsführung übernommen. Weiterhin im Vorstand tätig ist Dr. med. Kurt-Peter Wisplinghoff, Facharzt für Innere Medizin und Laboratoriumsmedizin, ebenfalls Köln. Neu in das vierköpfige Gremium gekommen sind Prof. Dr. med. Friedrich Wolff, bis 2013 Chefarzt der Frauenklinik des Städtischen Krankenhauses Köln-Holweide, sowie Dr. med. Edgar Leißling. Der niedergelassene Frauenarzt aus Waldbröl gehörte zuvor bereits dem Aufsichtsrat der GenoGyn an. Alle drei berufenen Gynäkologen gelten als engagierte Verfechter einer erweiterten Präventionsmedizin in der frauenärztlichen Versorgung.

Anlass für die Neubesetzung der Leitungsebene war der Tod des langjährigen geschäftsführenden Vorstands und Mitbegründers der GenoGyn, Dr. med. Helge Knoop, im Juli dieses Jahres. Der Bergheimer Gynäkologe hatte die ärztliche Genossenschaft für die Praxis und für medizinisch-technische Dienstleistungen e.G. mit Geschäftssitz in Köln vor mehr als 15 Jahren mitbegründet und seitdem an deren Spitze gestanden.
Zudem hatte Vorstandsmitglied Dr. med. Wolf Dieter Fiessler kürzlich seinen Rückzug aus dem Gremium erklärt.

Unter der neuen Führung begeht die GenoGyn in diesen Tagen ihr 15-jähriges Bestehen und zählt damit zu den ärztlichen Genossenschaften der ersten Stunde. Bereits 1996 hatten ihre Gründungsväter die Bedeutung einer fachspezifischen Interessenvertretung für niedergelassene Frauenärzte erkannt; am 18. Oktober 1999 erfolgte schließlich der offizielle Eintrag ins Genossenschaftsregister. Heute ist die GenoGyn ein erfolgreiches firmenunabhängiges Gemeinschaftsunternehmen mit über 600 Mitgliedern, das sich für die Wirtschaftlichkeit und Qualität ihrer Mitglieder-Praxen engagiert und, gemeinsam mit zahlreichen Kooperationspartnern, ein großes Leistungsangebot vorhält. Dazu zählen medizinische Fortbildungen, Schulungen in Praxis- und Personalmanagement sowie umfängliche Beratung in allen Praxisbereichen, innovative Praxiskonzepte und ein eigenes Qualitätsmanagementsystem. Der Ausbau der Präventionsmedizin ist eine Schwerpunktaufgabe der Ärzteorganisation, die inzwischen auch als berufspolitischer Mandatsträger agiert und im Aktionsbündnis Fachärztlicher Organisationen (AFO) sowie im jüngst gegründeten Aktionsbündnis zur Stärkung der fachärztlichen Grundversorgung (AfG) aktiv ist. Die GenoGyn steht niedergelassenen Frauenärztinnen und -ärzten aus ganz Deutschland offen.

18.09.2014

Primärprävention stärken
Ärztegenossenschaft GenoGyn bietet 2015 erneut Zusatzausbildung in Präventionsmedizin

Köln. Deutschland altert: Doch nicht nur die Lebenserwartung steigt stetig, parallel dazu nehmen Zivilisationskrankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und Adipositas deutlich zu. Viele davon lassen sich durch rechtzeitige Präventionsmaßnahmen verhindern, selbst 40 Prozent der Krebserkrankungen gelten als vermeidbar. Um chronischen Krankheitsverläufen rechtzeitig vorzubeugen, Lebensqualität im Alter zu erhalten und eine Kostenexplosion im Gesundheitswesen zu verhindern, gewinnt die Primärprävention vor dem Hintergrund des demografischen Wandels eine immer größere Bedeutung. „Ihr Potenzial ist enorm und noch längst nicht ausgeschöpft“, sagt Frauenarzt Dr. Jürgen Klinghammer aus dem Vorstand der ärztlichen Genossenschaft GenoGyn. Um ärztliche Praxen für die wachsenden Anforderungen auf diesem Gebiet umfassend zu qualifizieren, bietet die berufsständische Interessenvertretung in der Frauenheilkunde seit 2008 ein eigenes zertifiziertes Fortbildungsprogramm in Präventionsmedizin. Die nächste viertägige Ausbildungsstaffel findet an den Wochenenden 23./24. Januar 2015 und 20./21. Februar 2015 in Köln statt.

Die Nachfrage ist groß. Über 300 Ärztinnen und Ärzte für Frauenheilkunde haben die Zusatzqualifikation in Präventionsmedizin, die von der GenoGyn gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Prävention und Anti-Aging Medizin e.V. (GSAAM) angeboten wird, bereits erfolgreich absolviert. „In den gynäkologischen Praxen wird erkannt, dass die Vergrößerung des Behandlungsspektrums durch eine erweiterte Primärprävention wesentlich dazu beiträgt, sich noch stärker als Hausarzt für die Frau zu etablieren“, so Dr. Jürgen Klinghammer.

Die Fortbildung wird durch ein interdisziplinäres Experten-Team bestritten und deckt traditionell alle wichtigen Bereiche der modernen Präventionsmedizin ab: Altersassoziierte Erkrankungen und kardiovaskuläre Risikofaktoren werden dabei ebenso behandelt wie Schilddrüsenstörungen und Osteoporose. Weitere Schwerpunkte der Primärprävention sind ernährungsmedizinische Aspekte, Sport und Bewegung. Allein durch moderaten Sport etwa kann das Brustkrebsrisiko um 20 bis 30 Prozent gesenkt werden. Neu auf dem Programm stehen die Themen prädiktive Genetik sowie Neurostress, die Bedeutung der Darmflora und der Mundgesundheit. Eine gestörte Mundflora zum Beispiel kann sich nicht nur bei Frauen mit Kinderwunsch negativ auswirken. Besonders Parodontitis birgt weitreichende gesundheitliche Risiken.

„Wenngleich Gynäkologen durch die überwiegend langjährige Bindung zu ihren Patientinnen eine Schlüsselrolle bei der Gesunderhaltung der Frau einnehmen, spricht unsere Zusatzqualifikation natürlich auch andere Facharztgruppen an“, betont GenoGyn-Vorstand Dr. Klinghammer. Neurostress und Stressmanagement sind mit Blick auf die Entwicklung eines Tinnitus zweifelsohne auch in der HNO-Praxis relevant und aktuelle Erkenntnisse zur Hormonersatztherapie wiederum für Dermatologen interessant.

Das nächste Ausbildungsprogramm in Präventionsmedizin findet am 23./24. Januar und 20./21. Februar 2015 in Köln statt. Veranstaltungsort ist an beiden Wochenenden das Dorint-Hotel, Aachener Straße 1059-1061 in 50858 Köln. Anmeldungen unter 0221/94 05 05 390 in der GenoGyn-Geschäftsstelle oder per E-Mail an geschaeftsstelle@genogyn-rheinland.de. Weitere Informationen gibt es im Internet auf www.genogyn.de unter dem Menüpunkt Präventionsmedizin.

01.09.2014

Gesetz zur Termingarantie kostet freie Arztwahl
Frauenärzte der GenoGyn warnen vor zentralisiertem Gesundheitssystem

Köln. Unbeirrt hält die Große Koalition an ihrem Plan fest, durch gesetzliche Vorgaben zu gewährleisten, dass Patienten höchstens vier Wochen auf einen Termin beim Facharzt warten müssen. Die begründeten Einwände gegen dieses Vorhaben, das nach Medieninformationen am 1. April 2015 in Kraft treten soll, sind zahlreich und vielfältig. Auch die ärztliche Genossenschaft GenoGyn hält eine derartige gesetzliche Termingarantie für unnötigen Aktionismus. „Für die meisten Krankenversicherten sind Wartezeiten auf Arzttermine überschaubar und ein marginales Problem, wie verschiedene Befragungen ergeben haben. Es gibt keinen evidenten Bedarf für diese gesetzliche Regelung“, sagt Dr. Wolf Dieter Fiessler aus dem GenoGyn-Vorstand. Vielmehr warnen die Frauenärzte der GenoGyn vor einem zentralisierten Gesundheitssystem auf Kosten der freien Arztwahl und der Verdrängung der ambulanten fachärztlichen Versorgung.

„Die deutliche Mehrzahl aller Patienten in Deutschland hat innerhalb von drei Tagen einen Termin, und unter denen, die länger warten müssen, ist dies nur für einen kleinen Prozentsatz ein Ärgernis. Zudem gibt es international kaum vergleichbar kurze Wartezeiten auf Termine wie in Deutschland. Weit wichtiger ist den Patienten hingegen, vom Arzt ihrer Wahl, der ihre Krankengeschichte kennt und ihr Vertrauen hat, behandelt zu werden. Diese freie Arztwahl wird jedoch mit der Beauftragung von zentralen Termin-Servicestellen aufgegeben“, so Dr. Fiessler. Zugleich warnt der Kölner Frauenarzt vor zusätzlicher Bürokratie und damit verbundenen weiteren unproduktiven immensen Kosten, die dem Gesundheitswesen zusätzlich aufgebürdet werden. Offen sei auch, wer die Terminvergabe der Praxen überprüfe, ob neue Kontrollinstanzen eingerichtet werden müssen und vor allem nach welchen Kriterien die Patienten wohin gelenkt werden.

Die Frage der vermeintlich zu langen Terminwartezeiten – eine repräsentative Befragung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung unter Versicherten dokumentierte dagegen noch 2013 deutliche Zufriedenheit mit der Terminsituation – geht für die GenoGyn auch aus anderen Gründen an der Realität vorbei. So verfällt nach einer Untersuchung des Hartmannbundes Niedersachsen jeder siebte vereinbarte Facharzttermin ohne oder mit so kurzfristiger Absage, dass eine Behandlungsmöglichkeit für andere Patienten blockiert bleibt. Bundesweit verschärfen, laut Bundesärztekammer, mehr als 6,5 Millionen vereinbarte, aber nicht genutzte Termine pro Quartal die Situation in den Praxen.

Angesichts fehlender überprüfbarer Argumente für die Notwendigkeit von Änderungen bei der ärztlichen Terminvergabe sehen die Frauenärzte der GenoGyn in der Diskussion um eine vorgebliche Benachteiligung von Kassenpatienten eher eine populistische Scheindebatte, die neue, sonst nur schwer zu vermittelnde Weichenstellungen im Gesundheitssystem anbahnen könnte. So sei geplant, dass Patienten, die nicht binnen vier Wochen einen Termin beim niedergelassenen Facharzt erhalten, sich an eine Klinik wenden dürften, deren Leistungen dann aus dem Honorartopf der Niedergelassenen entgolten würden. Zur weiteren Öffnung der ambulanten Patientenversorgung für Kliniken füge sich eine seit wenigen Jahren geltende Regelung ein, nach der freiwerdende Arztsitze, für die sich kein Nachfolger finden lässt, an lokale Krankenhausträger fallen können. Auffallend sei auch, dass trotz Bettenabbaus manch kleineres Krankenhaus nicht mehr geschlossen werde. Es stehe zu befürchten, dass sie zu Ambulatorien umgewandelt werden, mit denen dann in Konkurrenz zu den niedergelassenen Praxen getreten werden soll. So besteht mehr als begründeter Anlass zur Spekulation, dass die gesetzliche Regelung zur Termingarantie in Wirklichkeit dazu dient, Bedarf für solche Ambulatorien zu schaffen und fachärztliche Versorgung durch niedergelassene Ärzte zu verdrängen. Gleichzeitig dürfte vielen Patienten nicht bewusst sein, dass eine gesetzliche Termingarantie anonyme Zuteilungsversorgung auf Kosten des Rechts auf persönliche freie Arztwahl bedeutet.

25.08.2014

Arzt-Patienten-Kommunikation
Frauenärzte der GenoGyn: Ärztliche Gesprächskompetenz schärfen!

Köln. Der 117. Deutsche Ärztetag forderte im Mai dieses Jahres eine Stärkung der Arzt-Patienten-Kommunikation und sprach sich unter anderem für eine adäquate Honorierung der sprechenden Medizin und für die Entwicklung innovativer Fortbildungsangebote aus. Ein solches nimmt die ärztliche Genossenschaft GenoGyn nun in ihren Fortbildungskatalog auf. „Besonders in der Gynäkologie mit ihrem großen psychosomatischen Beratungsaufwand ist eine hohe ärztliche Gesprächsführungskompetenz gefordert“, sagt Frauenärztin Dr. Caroline Hoppe aus dem erweiterten Vorstand der GenoGyn. Als systemischer Coach vermittelt sie in ihrem Seminar Kommunikationstechniken, die es ermöglichen, die Ressourcen der Patientinnen zu stärken.

„Auch wenn sich das Rollenverständnis der Patienten seit den 1960er-Jahren sehr gewandelt hat und der einst bevormundete Patient längst als informiert, mündig, autonom und heute als kompetent gilt, müssen wir feststellen, dass dieses Bild nicht immer stimmig ist“, sagt Dr. Hoppe. Darauf müsse man mit situativ angepassten Kommunikationsstilen reagieren. Wenn es die Form der Arzt-Patienten-Intervention erlaubt, setzt die niedergelassene Gynäkologin aus Bergisch Gladbach auf die Anwendung von Gesprächs-Tools der lösungsorientierten Kurztherapie.

In einem Akutfall ist selbstredend die sofortige, sogenannte paternalistische, ärztliche Intervention gefordert. Bei der Behandlungsfindung zwischen unterschiedlichen Therapieoptionen ist es angezeigt, dass der Arzt alle relevanten Informationen verständlich aufzeigt, um eine mehr oder weniger gelenkte Entscheidung herbeizuführen. Dr. Hoppe: „Es gibt aber auch Situationen, in denen unsere Patientinnen in der Konsultation noch nicht in der Lage sind, ihre Beschwerden und Bedürfnisse klar zu formulieren. Die Fragetechniken aus der lösungsfokussierten Kurztherapie sind dann hilfreich, wenn es geboten scheint, die Eigenwahrnehmung der Patientin zu schärfen. Dadurch kann sich ein Problem mitunter komplett revidieren oder in der Wahrnehmung minimieren, sodass zu folgernde therapeutische Konsequenzen überflüssig werden oder deutlich milder ausfallen, auch weil wir von ärztlicher Seite den realistischen Interventionsbedarf besser abschätzen können.“ Entsprechende Kommunikations-Tools, die Eigenreflexion auslösen, Eigenverantwortung stärken und die Patientencompliance fördern, weil diese die Lösung selber findet, sind, laut Dr. Hoppe, in der Gynäkologie besonders gefragt. Sie kämen etwa bei drohendem Burn-Out unter der Mehrfachbelastung von Beruf, Haushalt und Familie, Fragen der Sexualität, der Begleitung von überbesorgten Schwangeren oder von Frauen in den Wechseljahren zum Tragen.

„Angemessene Kommunikationstechniken ermöglichen es dem Arzt, die Patientenkompetenz zu befördern“, sagt Dr. Caroline Hoppe. Experten sprechen vom Prozess des „Self-Empowerments“, der es den Patienten erlaubt, die eigenen Ressourcen bei der Krankheitsbewältigung einzubringen. „So dient gute Kommunikation gleichermaßen dem Patienten als auch effektivem ärztlichen Handeln, das personelle und finanzielle Ressourcen im Solidarsystem schont.“ Auch dieser Aspekt müsse unter demografischem Wandel, das heißt steigendem Versorgungsbedarf und Ärztemangel, heute thematisiert werden.

Interessierte Mediziner können sich in der Geschäftsstelle der GenoGyn unter Telefon 0221/940505390 oder per E-Mail an geschaeftsstelle@genogyn-rheinland.de für das anstehende Kommunikationsseminar registrieren lassen.

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