Ärztenachrichtendienst, 27.10.2017 – Influenza Frauenärzte beklagen geringe Impfquote bei Schwangeren
Weniger als elf Prozent der Schwangeren lassen sich gegen Grippe impfen und das, obwohl eine schwere Grippe das Risiko für eine Fehlgeburt erhöhe, warnt der Kölner Frauenarzt und geschäftsführende Vorstand der GenoGyn Dr. Jürgen Klinghammer.
„Mit 35 Prozent ist die Grippeimpfrate bei den über 60-Jährigen niedrig, bei den Schwangeren mit knapp elf Prozent sogar noch geringer“, sagt Klinghammer. Gerade bei den schwangeren Frauen bedürfe es daher verstärkter Impfaufklärung, mahnt die Ärzteorganisation. Die STIKO empfehle schwangeren seit 2012 eine Grippeschutzimpfung. Üblicherweise ab dem 2. Schwangerschaftsdrittel, bei erhöhter gesundheitlicher Gefährdung infolge eines Grundleidens ab dem 1. Trimenon.
Noch ein Grund spreche für eine Immunisierung in der Schwangerschaft: „Jede werdende Mutter sollte wissen, dass eine Grippeimpfung auch ihr Neugeborenes schützt, denn über die Plazenta werden Antikörper von der Mutter an den Embryo weitergegeben, die das Baby in den ersten Lebenswochen vor Influenza-Viren schützen.“ Sie stellten für Neu- und besonders für Frühgeborene eine ernsthafte bis lebensbedrohliche Infektion dar.