Briefporto: G-BA, bitte aufwachen! (04/2014)

Für die Versendung von Briefen und/oder schriftlichen Unterlagen bis 20 g erstatten die gesetzlichen Krankenkassen nach GOP 40120 (EBM) eine Kostenpauschale von 55 Cent – seit 2005. Nur: Zum Januar 2014 hat die Post das Porto für den Standardbrief auf 60 Cent erhöht. Das war bereits die zweite Anhebung innerhalb von zwölf Monaten; zuletzt geschah das am Jahresanfang 2013, als das Briefporto von 55 Cent auf 58 Cent teurer wurde. Beide Preisschritte zusammen machen einen Anstieg um neun Prozent aus. Aber das alles haben die Leute vom Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) offensichtlich noch nicht mitgekriegt; den Ärzten werden nach wie vor nur 55 Cent erstattet, und es ist nirgendwo eine Anpassung in Sicht.

Das ist natürlich alles andere als korrekt, aber, wenn man’s genau nimmt, verständlich: Wer von denen klebt seine Briefmarken schon selber? Außerdem geschehen Portoerhöhungen ja immer plötzlich, quasi über Nacht; da bleibt nun mal nicht viel Zeit, um gebührentechnisch nachzuziehen. Und: Solange können die Niedergelassenen die fehlenden 5 Cent pro Brief ja wohl aus eigener Tasche bezahlen, oder? Verschickt jeder Arzt pro Arbeitstag einen einzigen Brief, dann sind das pro Jahr schließlich nur rund 1,9 Mio. Euro. Nein, G-BA-Leute, wacht gefälligst auf! Nicht die Niedergelassenen, sondern die Krankenkassen müssen das Porto bezahlen, und zwar in voller Höhe. Und Ihr habt dafür zu sorgen, dass sie das tun und zwar sofort und nicht erst Monate oder gar Jahre später.

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