Die Grippezeit steht vor der Tür – Frauenärzte der GenoGyn: Impfung auch für Schwangere dringend empfohlen (15.10.2013)
Köln. So sicher wie der kommende Winter steht auch die nächste Grippewelle bevor. Ungewiss ist gegenwärtig nur, wie stark sie in dieser Saison ausfallen wird. Davon unabhängig ist vielen Menschen ein rechtzeitiger Impfschutz empfohlen: Grundsätzlich allen Älteren ab 60 Jahren sowie chronisch Kranken, die ein erhöhtes Risiko für schwere Verlaufsformen einer Grippe haben. Ebenso rät die frauenärztliche Genossenschaft GenoGyn Menschen, die berufsbedingt häufiger in Kontakt mit Grippekranken kommen, aber besonders auch Schwangeren eine Impfung gegen saisonale Influenza an. „Diese vorbeugende Maßnahme ist prinzipiell für jeden mit geschwächtem Immunsystem, sei es durch fortgeschrittenes Alter oder bestehende Grunderkrankungen, dringend empfohlen. Ebenso können sich werdende Mütter durch körperliche Veränderungsprozesse während der Schwangerschaft leichter anstecken und besonders schwere Krankheitsverläufe entwickeln“, sagt Dr. Wolf Dieter Fiessler aus dem GenoGyn-Vorstand.
Während etwa in den USA schon seit Jahren zur Grippeimpfung an Schwangere appelliert wird, geschieht dies in Deutschland seitens der Ständigen Impfkommission (STIKO) am Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin erst seit Juli 2010 – im Gefolge der Erfahrungen mit der „Schweinegrippe“. Allen Frauen, die sich im Herbst oder Winter im 2. oder 3. Trimenon ihrer Schwangerschaft befinden, wird seither die saisonale Grippeimpfung nahe gelegt. Für Frauen, denen wegen einer Grunderkrankung ohnehin eine Impfung empfohlen ist, gilt dies schon für das erste Schwangerschaftsdrittel, so Dr. Fiessler. Der Kölner Frauenarzt warnt: „Eine Influenza-Infektion kann in der Frühschwangerschaft zu Aborten führen und in späteren Monaten der Schwangerschaft mit besonders schweren Verläufen und Komplikationen einhergehen.“ Die nach verschiedenen Studien gut verträgliche Impfung sorgt in der Regel – insbesondere wenn sie jährlich durchgeführt wird – für ein immer größer werdendes Abwehrspektrum gegen die bekannten Influenzaviren. Zugleich gibt die Schwangere ihre aufgebauten Abwehrstoffe über die Plazenta an das Kind weiter, wodurch die Impfung indirekt auch den Säugling in den ersten Monaten nach seiner Geburt vor einer Infektion schützt. Ansonsten können Säuglinge frühestens im Alter ab sechs Monaten gegen Grippe geimpft werden.
Nach Erfahrungen des RKI liegt der günstigste Zeitpunkt für die Impfung gegen die saisonale Grippe in den Monaten Oktober und November. Aber auch eine spätere Impfung, selbst noch nach Beginn einer Grippewelle, kann sinnvoll sein, obwohl der daraus resultierende Schutz im Körper erst nach rund zwei Wochen ausreichend aufgebaut ist. Frauen sollten sich von ihrer Gynäkologin oder ihrem Gynäkologen möglichst in diesen Wochen beraten lassen. Die Kosten werden von den gesetzlichen und privaten Krankenkassen für alle Versicherten übernommen, für die eine Grippeimpfung empfohlen ist.