Köln. Osteoporose ist eine unterschätzte Volkskrankheit: Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) gehört Osteoporose zu den zehn bedeutendsten schweren Erkrankungen weltweit; allein in Deutschland sind bis zu acht Millionen Menschen betroffen. Vor allem ist Osteoporose Frauensache: Zu 80 Prozent leiden Frauen unter der systemischen Erkrankung des Skelettapparats, die unerträgliche Schmerzen, jährlich etwa 400.000 Frakturen, meist Schenkelhals- und Wirbelkörperbrüche, sowie Therapiekosten von rund neun Milliarden Euro im Gesundheitssystem verursacht. „Dennoch ist Osteoporose bis heute im Bewusstsein der meisten Menschen nicht angekommen. Aufklärung und öffentliche Wahrnehmung sind gefragt, denn übermäßiger Knochenschwund ist kein Schicksal, sondern eine Erkrankung, der wir in entscheidenden Lebensphasen erfolgreich vorbeugen können“, so Frauenarzt Dr. Jürgen Klinghammer, Vorstandsvorsitzender der Ärzteorganisation GenoGyn.

Osteoporose-Prophylaxe beim Frauenarzt? „Das klingt zunächst vielleicht ungewöhnlich, ist aber medizinisch sinnvoll, denn Orthopäden sehen die Patientinnen in der Regel frühestens, wenn Beschwerden oder sogar erst, wenn Frakturen eingetreten sind. Die für die Primärprävention der Osteoporose entscheidenden Lebensabschnitte begleitet dagegen der Frauenarzt“, sagt Dr. Klinghammer. So wird die Knochendichte etwa bis zum 30. Lebensjahr aufgebaut. Nach einer Balance zwischen Knochenaufbau  und -abbau überwiegt ab 40 der kontinuierliche Rückgang der Skelettmasse. Wer eine maximale Ausgangslage erreicht hat, kann den teilweise unvermeidbaren Abbau im späteren Leben besser verkraften.

Genau hier setzt Primärprävention an – und zwar bereits in Schwangerschaft und Stillzeit. „Über die fetale Programmierung betrifft ein Kalziummangel der werdenden Mutter auch den Fötus, denn der Organismus des ungeborenen Kindes benötigt ausreichend Kalzium und Vitamin D für den Skelettaufbau“, sagt der Kölner Frauenarzt. Besonders für vegan lebende Schwangere und Veganerinnen in der Stillzeit sei unter anderem eine reduzierte Kalziumaufnahme für den kindlichen Knochenaufbau problematisch.

In der Pubertät wird die Knochengesundheit häufig durch Essstörungen, starkes Unter- und Übergewicht, aber auch extremen Leistungssport gefährdet. Ebenfalls sollte in dieser Altergruppe über Kalziumräuber wie Fast Food oder phosphatreiche Erfrischungsgetränke aufgeklärt werden.

Nach den Wechseljahren leidet jede dritte Frau unter Osteoporose, jenseits der 70 ist jede Zweite betroffen. Hauptursache ist der Abfall des Östrogenspiegels. Die Frauenärzte der GenoGyn raten deshalb ab 40 Jahren zu einem Risiko-Screening mit einer ausführlichen Erhebung der Krankengeschichte, einer Blutuntersuchung und der sogenannten DXA-Knochendichtemessung als Goldstandard der Diagnose. „So können wir unsere Patientinnen, die bereits vor den Wechseljahren eine Osteopenie, also eine unterdurchschnittliche Knochendichte aufweisen, identifizieren und ihnen eine angemessene interdisziplinäre Therapie zukommen lassen“, sagt der GenoGyn-Vorstandsvorsitzende. Heute werden weniger als ein Viertel aller Osteoporose-Erkrankungen frühzeitig erkannt und adäquat behandelt.

Hormonmangel ist die häufigste Ursache für eine Osteoporose, aber auch andere Erkrankungen oder deren Behandlung mit bestimmten Medikamenten können eine sogenannte sekundäre Osteoporose verursachen. Dazu zählen chronische Darmerkrankungen wie Colitis ulcerosa und Morbus Crohn, Magersucht, Schilddrüsendysfunktion, rheumatisch-entzündlichen Erkrankungen, die häufig mit Kortison behandelt werden, das zu einer Abnahme der Knochendichte führt. Auch Antidepressiva, Antiepileptika, Zytostatika und Aromatasehemmer aus der Tumortherapie sowie Immunsupressiva, die etwa nach Organtransplantationen eingesetzt werden, wirken knochenschädigend.

Zu den bekannten Risikofaktoren für Osteoporose gehören Alter, Geschlecht, Veranlagung (Genetik) und ein ungesunder Lebensstil mit falscher Ernährung (Unter- und Übergewicht), Bewegungsmangel und Alkohol- sowie Nikotinkonsum.

Prävention und personalisierte Therapie der Osteoporose beinhalten immer eine knochenstarke Ernährung mit ausreichend Kalzium, Vitamin D und regelmäßige Bewegung mit Kraft- und Ausdauertraining. Ist die Erkrankung bereits fortgeschritten, werden bei der medikamentösen Behandlung heute überwiegend sogenannte Bisphosphonate verordnet.

„Lebenslange Prävention ist wichtiger denn je“, mahnt GenoGyn-Vorstand Dr. Jürgen Klinghammer. „Aufgrund der demographischen Entwicklung rechnen Experten, besonders in reichen Industrienationen, mit einer weiter wachsenden Zahl von Osteoporosepatienten und bis 2025 mit jährlichen Therapiekosten in Deutschland von rund elf Milliarden Euro. Wir brauchen gesellschaftliches Gehör für eine effektive Primärprävention der Osteoporose, wie sie auch und vor allem durch den Gynäkologen geleistet werden kann, denn unsere Patientinnen repräsentieren die größte Risikogruppe, die sich nahezu in jedem Lebensalter regelmäßig in unseren Praxen einstellt.“ Osteoporose ist deshalb auch Standardthema auf den Präventionsfortbildungen der GenoGyn für Frauenärzte (www.genogyn.de).

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Köln. Der gesellschaftliche Trend hält seit den 1970er Jahren an: Mütter werden immer älter. Längere Ausbildungszeiten, der Wunsch nach Karriere und finanzieller Sicherheit oder der fehlende Partner sind bekannte Gründe für das Verschieben der Familiengründung. Aber auch die Möglichkeiten der Reproduktionsmedizin tragen dazu bei, dass der Kinderwunsch immer häufiger vertagt wird und die Zahl später Schwangerschaften zunimmt. Heute ist fast ein Viertel der Mütter in Deutschland bei der Geburt älter als 35 Jahre. Damit gilt ihre Schwangerschaft als eine Risikoschwangerschaft. Fünf Prozent der Mütter sind bereits über 40 Jahre. „Dank der modernen Schwangerschaftsvorsorge können wir die Risiken meist gut beherrschen. Dennoch sollten Frauen die Entscheidung für eine späte Schwangerschaft gut aufgeklärt treffen und wissen, dass die Wahrscheinlichkeit von Komplikationen während der Schwangerschaft mit zunehmendem Alter steigt“, sagt Frauenarzt Prof. Dr. Friedrich Wolff aus dem Vorstand der Ärzteorganisation GenoGyn.

So ist vielen Frauen bei der Familienplanung nicht bewusst, dass die Fruchtbarkeit bereits ab 30 abnimmt. Ab 35 Jahren sinkt sie deutlich, und die Wahrscheinlichkeit, auf natürlichem Weg schwanger zu werden, geht ab 45 gegen Null.

Mit zunehmendem Alter der Mutter steigt die Rate der Fehlgeburten (Aborte) in der Frühschwangerschaft aufgrund von Chromosomenveränderungen oder Myomen. Auch Mehrlingsschwangerschaften, die per se risikoreicher sind, kommen in höherem Alter durch die Kinderwunschbehandlungen häufiger vor. Mütterliche Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Adipositas oder Diabetes mellitus Typ 2 nehmen ebenfalls mit steigendem Alter zu. Damit wiederum wächst die Gefahr von Schwangerschaftserkrankungen wie Gestationsdiabetes und Präeklampsie. „Schwangeren über 35 Jahren stehen deshalb in Deutschland zusätzliche Vorsorgeuntersuchungen zu. Dazu gehören weitere Ultraschalluntersuchungen und die Aufklärung über das sogenannte Erst-Trimester-Screening, das die Ultraschalluntersuchung zur Messung der Nackentransparenz beinhaltet und mithilfe pränataler Diagnoseverfahren Hinweise auf eine mögliche Chromosomenstörung beim Baby geben kann“, so Prof. Wolff. Bei 25-jährigen Müttern ist statistisch 1 von 1.250 Kindern von einer Trisomie 21 betroffen, bei 35-jährigen 1 von 380 und bei 40-jährigen Müttern 1 von 109 Kindern.

An Schwangerschaftsdiabetes, medizinisch Gestationsdiabetes (GDM), erkranken heute 13,2 Prozent aller Schwangeren in Deutschland. Übergewicht, Adipositas und eben das Alter der Mütter sind Risikofaktoren für die Stoffwechselstörung. Unbehandelt können die erhöhten Blutzuckerwerte dazu führen, dass das Baby zu groß und zu schwer wird. Neben vermehrten Geburtskomplikationen drohen dem Neugeborenen Unterzuckerung, Gelbsucht und das Atemnotsyndrom sowie eine lebenslange Disposition zu Übergewicht und Diabetes. Jede zweite Frau nach einem GDM entwickelt zudem innerhalb von zehn Jahren einen manifesten Typ-2-Diabetes. „Eine gute Gewichtskontrolle in der Schwangerschaft ist deshalb für ältere Schwangere besonders wichtig“, so Prof. Wolff. Sie sollten nicht mehr als 15 Kilogramm zunehmen, um Entgleisungen des Blutzuckers zu vermeiden. „Beim Screening auf GDM zwischen der 24. und 28. Schwangerschaftswoche sollte unbedingt der sogenannte ‚75-Gramm-Diagnosetest’ verwendet werden, da mit dem in den Mutterschaftsrichtlinien dafür vorgesehenen ‚50 g Suchtest’ mindestens jeder fünfte Fall unerkannt bleibt“, so der Vorstandsvertreter der GenoGyn. Frauen, die eine späte Familiengründung planen, rät er zur Vermeidung eines GDM deshalb, schlank zu bleiben. Starkes Übergewicht vermindert zudem die Fruchtbarkeit und bedeutet ein höheres Risiko für Fehlbildungen des Kindes. Auch Geburtseinleitung und Kaiserschnitt sind bei Adipositas häufiger.

Das mütterliche Alter ist ebenfalls ein unabhängiger Risikofaktor für die gefürchtete Präeklampsie, die durch erhöhten Blutdruck, vermehrte Eiweißausscheidung im Urin sowie Wassereinlagerungen gekennzeichnet ist und Krampfanfälle oder eine vorzeitige Ablösung des Mutterkuchens verursachen und damit lebensbedrohliche Folgen für Mutter und Kind haben kann. „Dieser Schwangerschaftserkrankung kann man nicht vorbeugen“, erklärt Prof. Wolff. „Für die Früherkennung muss die Vorgeschichte der Patientin mit Blick auf familiäres Auftreten der Erkrankung, vorangehende Schwangerschaften und bestehende Erkrankungen genau erfasst werden. Eine Doppler-Ultraschalluntersuchung der Gebärmutterarterien zeigt typische Veränderungen für ein späteres Auftreten einer Präeklampsie. Gegebenenfalls kann ab der 13. Schwangerschaftswoche eine vorbeugende Behandlung mit Acetylsalicylsäure erfolgen.“ Biomarker (sFlt-1/PIGF-Quotient) aus dem mütterlichen Blut bieten heute bei Risikopatientinnen neue Diagnosemöglichkeiten zur Früherkennung der akuten oder drohenden Präeklampsie.

Auch und besonders im Vorfeld später Schwangerschaften empfehlen die Frauenärzte der GenoGyn die prophylaktische Einnahme von Folsäure, um vor allem Neuralrohr-Defekten vorzubeugen. „Vegane oder andere spezielle Ernährungsformen sollten unbedingt mit dem Frauenarzt besprochen werden, um mögliche Defizite etwa bei der Eiweißzufuhr auszugleichen“, sagt Prof. Wolff. Spätgebärenden rät der Kölner Frauenarzt zudem, sich wegen der erhöhten Geburtsrisiken und höheren Kaiserschnittrate eine Geburtsklinik mit medizinischer Maximalversorgung und angeschlossener Kinderstation auszusuchen, um etwaigen Komplikationen bestmöglich begegnen zu können.

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Köln. Tausende Krebserkrankungen in Deutschland könnten durch eine Impfung gegen humane Papillomaviren (HPV) verhindert werden: Forscher des Robert Koch-Instituts (RKI) berechneten anhand des deutschen Krebsregisters für 2013 rund 7600 HPV-bedingte Krebserkrankungen; 6240 bei Frauen und 1360 bei Männern. Dennoch ist die Impfquote hierzulande niedrig. Laut aktueller Impfsurveillance von RKI und Kassenärztlicher Vereinigung waren 15-jährige Mädchen im Jahr 2015 nur zu rund 31 Prozent vollständig geimpft. „Uns Gynäkologen ist es deshalb wichtig, verstärkt auf die Impfung als bedeutenden Schutz gegen HPV-Infektionen und deren mögliche Folgen hinzuweisen“, sagt Dr. med. Jürgen Klinghammer, Vorstandsvorsitzender der Ärzteorganisation GenoGyn. Dabei betonen die Frauenärzte der GenoGyn, dass nicht nur junge Mädchen vor dem ersten Geschlechtsverkehr, sondern auch bereits sexuell aktive Frauen sowie Patientinnen mit einer Vorstufe von Gebärmutterhalskrebs von der HPV-Impfung profitieren können.

Humane Papillomaviren sind die häufigsten sexuell übertragenen Viren. Mehr als 170 verschiedene HPV-Typen sind mittlerweile bekannt. Einige dieser Virustypen verursachen gutartige Haut- oder Genitalwarzen, andere sogenannte Hochrisikotypen können bösartige Zellveränderungen auslösen. Die Viren besiedeln die Schleimhäute, werden über Geschlechtsverkehr übertragen und können Krebserkrankungen von Vulva, Scheide, Penis oder After, bei Oralverkehr auch im Mund, Rachen und Kehlkopf hervorrufen. „Am häufigsten verursachen HP-Viren Gebärmutterhalskrebs. Rund 90 Prozent aller Gebärmutterhalskarzinome werden durch HPV ausgelöst, vorrangig durch die HPV-Typen 16 und 18“, sagt Frauenarzt Dr. Klinghammer. Kondome alleine bieten keinen 100-prozentigen Schutz, denn eine HPV-Infektion ist eine Kontaktinfektion, die auch durch Hautareale außerhalb des Kondoms übertragen werden kann.

Im Laufe seines Lebens infiziert sich fast jeder Mensch mit HPV. In aller Regel bleibt die Infektion unbemerkt und heilt ohne Behandlung aus. Bei einem geringen Teil der Infizierten kann das Immunsystem die Infektion nicht besiegen, sie bleibt bestehen und kann über Jahre Zellveränderungen hervorrufen, die sich über Krebsvorstufen zu Krebszellen entwickeln können. „Krebsvorstufen höheren Grades am Gebärmutterhals werden operativ mithilfe der sogenannten Konisation entfernt. Zahlreiche Frauen müssen sich in Deutschland jährlich diesem Eingriff unterziehen“, so Dr. Jürgen Klinghammer.

Weltweit haben Studien gezeigt, dass sich durch eine HPV-Impfung die Häufigkeit von HPV-Infektionen, die Neuerkrankungen an Genitalwarzen und die Rate von Zellveränderungen am Gebärmutterhals deutlich senken lassen. Auch das Risiko von Krebsvorstufen an Vulva und Vagina wird reduziert, ebenso das Risiko von Schleimhautveränderungen am Darmausgang.

Derzeit gibt es in Deutschland zwei Impfstoffe: den Zweifachimpfstoff Cervarix®, der vor den Hochrisikotypen HPV 16 und HPV 18 schützt sowie den Impfstoff Gardasil®9, der zusätzlich gegen die HP-Viren 6, 11, 31, 33, 45, 52 und 58 wirksam ist. Die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut empfiehlt bislang die Impfung für Mädchen im Alter zwischen 9 und 14 Jahren, also vor dem ersten Sexualkontakt. Nachholimpfungen sollten laut den Impfexperten bis zum 18. Lebensjahr erfolgen. In dieser Altersgruppe werden die Kosten von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.

„Doch von der HPV-Impfung profitieren auch ältere bereits sexuell aktive Frauen, besonders bei wechselnden Sexualpartnern. Selbst wenn das Immunsystem HP-Viren erfolgreich zurückdrängen konnte, ist jederzeit eine neue Infektion mit demselben oder einem anderen HPV-Typ möglich“, erklärt Frauenarzt Dr. Klinghammer. „Zudem kann eine Impfung nach einer Konisation laut Studienlage die Wiedererkrankungsrate um die Hälfte reduzieren. Sie wird von Frauenärzten empfohlen und ist in der S3-Leitlinie zur Impfprävention HPV-assoziierter Neoplasien berücksichtigt, allerdings nicht Teil der offiziellen STIKO-Empfehlung und damit nicht im Leistungskatalog der Kassen enthalten.“

Bislang müssen Frauen über 18 Jahre sowie Jungen und Männer die Impfkosten in den meisten Fällen selbst tragen. Da einige Versicherungen die knapp 500 Euro teure Impfung aber aus Kulanz übernehmen, ist die Nachfrage bei der Kasse in jedem Fall angeraten. „Wir appellieren an die Kassen, ihre Erstattungspraxis außerhalb der Schutzimpfungsrichtlinie entsprechend der aktuellen Datenlage zu HPV-bedingten Erkrankungen auszuweiten“, sagt GenoGyn-Vorstand Dr. Klinghammer. Eine Ausweitung der Impfempfehlung auch auf Jungen, die derzeit von der STIKO überprüft wird, ist für den Gynäkologen angesichts der bislang geringen Impfquoten bei Mädchen ein notwendiger Schritt, um die HPV-Last in der Bevölkerung zu reduzieren und unnötige HPV-bedingte Erkrankungen zu vermeiden.

Wichtig für die Impfaufklärung: Die HPV-Impfung ist kein Ersatz für die jährliche Krebsfrüherkennungsuntersuchung beim Frauenarzt. Da es sehr viele Subtypen der HPV-Erreger gibt, kann eine Erkrankung trotz Impfung nicht zu 100 Prozent ausgeschlossen werden. Daher ist die Untersuchung auch für geimpfte Frauen nach wie vor eine wichtige Maßnahme, um Krebsvorstufen beziehungsweise eine mögliche Gebärmutterhalskrebserkrankung frühzeitig zu erkennen.

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Köln. Die Influenzasaison 2016/2017 war schwerwiegend und die nächste Grippesaison steht vor der Tür: Die Frauenärzte der Ärzteorganisation GenoGyn raten ihren Patientinnen deshalb, in diesen Tagen die Grippeschutzimpfung unbedingt wahrzunehmen. Sie adressieren ihren Rat entsprechend der Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut an über 60-Jährige, an Frauen mit erhöhtem Risiko sowie im Besonderen an Schwangere. „Gerade bei den schwangeren Frauen bedarf es noch immer verstärkter Impfaufklärung. Im Bundesdurchschnitt haben wir 2014 mit der Impfung lediglich 10,6 Prozent der werdenden Mütter erreicht, obwohl eine schwere Grippe das Risiko für eine Fehlgeburt erhöht“, sagt der Kölner Frauenarzt und geschäftsführende Vorstand der GenoGyn Dr. Jürgen Klinghammer.

Die Ständige Impfkommission empfiehlt die jährliche Grippeimpfung neben älteren Menschen über 60 Jahren vor allem Personen jeden Alters mit erhöhter gesundheitlicher Gefährdung infolge eines Grundleidens wie Diabetes, Asthma oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie Menschen mit erhöhter Gefährdung in Einrichtungen mit umfangreichem Publikumsverkehr und medizinischem Personal. Auch allen Frauen, die während der Influenzasaison im Winter schwanger sind, empfiehlt die STIKO seit 2010 eine Grippeschutzimpfung: ab dem 2. Schwangerschaftsdrittel, dem sogenannten Trimenon, sowie bei erhöhter gesundheitlicher Gefährdung infolge eines Grundleidens ab dem 1. Trimenon.

„Mit 35 Prozent ist die Grippeimpfrate bei den über 60-Jährigen niedrig, bei den Schwangeren mit knapp elf Prozent sogar noch geringer“, sagt Dr. Klinghammer. Um die Akzeptanz bei Schwangeren zu erhöhen, warnt er vor bekannten Gefahren. „Weil sich das Immunsystem bei werdenden Müttern verändert, verlaufen Grippeinfektionen in der Schwangerschaft oft schwerer. Damit einher geht ein erhöhtes Risiko für vorzeitige Wehen, für Fehl- und Frühgeburten. Fieber und Immobilität steigern zudem die in der Schwangerschaft ohnehin erhöhte Gefahr für Thrombosen und Lungeembolien.“

Gesunden Schwangeren wird die Impfung ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel empfohlen. „Die Grippeimmunisierung ist in jedem Stadium der Schwangerschaft unbedenklich. Die Impfung ab dem vierten Monat soll vermeiden, dass die im ersten Trimenon häufiger auftretenden Spontan-Aborte irrtümlicherweise mit der Vakzination in Verbindung  gebracht werden“, erklärt der Kölner Frauenarzt.

Noch ein Grund spricht für eine Immunisierung in der Schwangerschaft: „Jede werdende Mutter sollte wissen, dass eine Grippeimpfung auch ihr Neugeborenes schützt, denn über die Plazenta werden Antikörper von der Mutter an den Embryo weitergegeben, die das Baby in den ersten Lebenswochen vor Influenza-Viren schützen.“ Sie stellen für Neu- und besonders für Frühgeborene eine ernsthafte bis lebensbedrohliche Infektion dar.

„Die beste Zeit für die Grippeimmunisierung ist jetzt, bevor die erste Erkrankungswelle ausbricht, denn nach der Impfung dauert es zehn bis 14 Tage bis der Körper einen wirksamen Schutz entwickelt hat“, sagt Dr. Klinghammer. Da sich die zirkulierenden Influenza-Viren immer wieder verändern und die Impfstoffe in jeder Grippesaison angepasst werden, muss die Impfung jährlich erneuert werden.

Um die Gefahr einer Influenza-Infektion zu verringern, raten auch die Frauenärzte der GenoGyn zusätzlich zur Grippeimpfung auf regelmäßiges Händewaschen mit Seife sowie auf Abstand zu erkrankten Personen zu achten.

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Köln. Um einer ungewollten Schwangerschaft vorzubeugen, gibt es eine Vielzahl an Verhütungsmethoden, die jeweils ihre Vorzüge haben, aber auch Nachteile mit sich bringen. Das ideale Verhütungsmittel gibt es nicht, denn zu verschieden sind die individuellen Voraussetzungen für die Nutzung. „Einige Methoden sind im statistischen Vergleich weniger zuverlässig als andere, manche erfordern bei der Anwendung größere Sorgfalt als andere und für einige müssen gesundheitliche Faktoren sowie bekannte Nebenwirkungen stärker berücksichtigt werden. In der persönlichen Beratung beim Frauenarzt gilt es deshalb, die individuell richtige Verhütungsmethode auszuwählen“, so Dr. Jürgen Klinghammer, Vorstandsvorsitzender der Ärztlichen Genossenschaft GenoGyn im Vorfeld des Weltverhütungstages am 26. September.

Rund 55 Prozent der Frauen, die verhüten, nehmen die Pille. Doch sie ist nicht alternativlos. „Die tägliche Praxis zeigt uns, dass es mehr Aufklärungsbedarf gibt als in Zeiten von Dr. Google anzunehmen wäre“, sagt der Kölner Frauenarzt. Die gängigen Verhütungsmethoden können fünf Kategorien zugeordnet werden. Die mechanische Verhütung, auch Barrieremethode genannt, verhindert physisch durch den Einsatz von Kondom, Spirale oder Diaphragma, dass männliche Spermien die Eizelle erreichen. Die hormonelle Methode, mit der Antibabypille als meistverwendetem Verhütungsmittel, verhindert den monatlichen weiblichen Eisprung und die Eireifung. Mit der operativen Methode ist in der Regel die Sterilisation bei Mann oder Frau gemeint. Bei chemischer Verhütung werden Spermien zum Beispiel durch wirkstoffhaltige Cremes, Gele oder Zäpfchen abgetötet, und die natürliche Verhütung setzt unter anderem auf Kalender und Thermometer, um die fruchtbaren Tage des Zyklus zu ermitteln. Letztere Verhütungsmethoden gelten als unsicher. Um die Sicherheit der einzelnen Verhütungsmethoden besser einschätzen zu können, hat sich der sogenannte Pearl-Index etabliert. Ein niedriger Pearl-Index signalisiert hohe Zuverlässigkeit der Verhütungsmethode.

„Bei der individuellen Verhütungsberatung werden Aspekte wie Alter, sexuelle Aktivität, Lebenssituation und weitere Lebensplanung sowie besonders auch gesundheitsrelevante Faktoren einbezogen. So ist etwa für eine hormonelle Verhütung die Berücksichtigung persönlicher Risiken – dazu zählt neben Übergewicht, Bluthochdruck und Cholesterin auch das Rauchen – unabdingbar. Zu klären wäre auch, ob die nötige Regelmäßigkeit einer Pilleneinnahme gewährleistet ist und ob überhaupt zusätzliches Östrogen vertragen wird. Eventuell könnte die östrogenfreie Minipille angezeigt sein“, sagt GenoGyn-Vorstand Dr. Klinghammer.

Der Gynäkologe sieht insbesondere für Frauen, die keinen Kinderwunsch mehr haben, in der mit Gestagen beschichteten Spirale eine sehr gute Alternative zur Pille. Sie ist unter anderem  für Frauen in den Wechseljahren und Raucherinnen empfohlen. „Therapeutische Vorteile sind geringere Blutungen und weniger Regelschmerz.“

Unabhängig vom Alter rät Dr. Klinghammer bei neuen oder wechselnden Sexualpartnern zu zusätzlichem Schutz durch Nutzung von Kondomen, um die Übertragung von HIV und Geschlechtskrankheiten zu verhindern. Empfohlen ist auch, die je nach Verhütungsmethode angezeigten Kontrolluntersuchungen beim Frauenarzt wahrzunehmen.

„Ist durch Anwendungsfehler, Durchfall oder Erbrechen eine Notfallverhütung mit der rezeptfreien ‚Pille danach’ erforderlich, sollte diese unbedingt von einem Frauenarzt begleitet werden, um Nebenwirkungen und zusätzlichen Empfängnisschutz bis zum Ende des Zyklus abzuklären“, appelliert der Kölner Gynäkologe. Bei stark übergewichtigen Frauen ist unter Umständen eine „Spirale danach“ angeraten, denn mit zunehmendem Körpergewicht sinkt die Sicherheit der „Pille danach“.

Köln. Neue Chance für Ärzte und Ärztinnen, die präventionsmedizinisch interessiert oder schon tätig sind: An den beiden Wochenenden 26./27. Januar 2018 und 23./24. Februar 2018 bringt die ärztliche Genossenschaft GenoGyn ihre zertifizierte interdisziplinäre Zusatzqualifikation „Präventionsmedizin GSAAM“ erneut in Köln an den Start. Das bekannte Flaggschiff unter den Fortbildungen der Ärzteorganisation bildet aktuelle Entwicklungen der Präventionsmedizin ab und qualifiziert die Teilnehmer für die präventivmedizinische Beratung, Diagnostik und Therapie in der gynäkologischen Praxis.

Mit der Epigenetik, der Mund- und Darmflora oder der Schlafhygiene rücken derzeit neue Themen in den Fokus der innovativen Präventionsmedizin und damit in das aktuelle Ausbildungsprogramm der GenoGyn, das in Kooperation mit der German Society of Anti-Aging-Medicine (GSAAM e.V.) eine komplexe Zusammenfassung aller Bereiche der modernen Präventionsmedizin vermittelt, die für die Betreuung der Frau von der Pubertät bis ins hohe Alter wichtig sind. Ein interdisziplinäres Team renommierter Referenten, darunter der Präsident der GSAAM, Prof. Dr. Bernd Kleine-Gunk, und der TV-bekannte Schlafmediziner Dr. Michael Feld, bestreitet die Ausbildungsstaffel 2018, die thematisch von der fetalen Programmierung bis hin zur Altersprävention reicht. Teilnehmer erhalten 29 CME-Punkte und können das Zertifikat „Präventionsmedizin GSAAM“ erwerben. Rund 380 Absolventen, überwiegend niedergelassene Frauenärzte, haben die Zusatzqualifikation der GenoGyn bis heute genutzt. Hier geht es zum Programm und Anmeldungsformular.

„Als oft lebenslange Begleiter ihrer Patientinnen sind gerade Gynäkologen und Gynäkologinnen die idealen Screening-Ärzte. Wir haben die Möglichkeit, kardiovaskuläre und viele andere Risikofaktoren zu erkennen und zu beeinflussen und damit zur Vermeidung von chronischen Zivilisationskrankheiten, von Krebserkrankungen und zum Erhalt der Lebensqualität beizutragen“, sagt Frauenarzt Dr. Jürgen Klinghammer, Vorstandsvorsitzender der GenoGyn. Die Etablierung der Präventionsmedizin in der ambulanten Frauenheilkunde ist ein Hauptanliegen der Ärzteorganisation, die sich seit fast 20 Jahren für die Belange ihrer heute über 600 Mitglieder einsetzt und Frauenärzten und

-ärztinnen aus ganz Deutschland offen steht. „Präventivmedizinische Expertise ermöglicht die Gesunderhaltung unserer Patientinnen jenseits einer unzulänglichen Reparaturmedizin und fördert gleichzeitig die Wirtschaftlichkeit unserer gynäkologischen Praxen“, so Dr. Klinghammer.

Angehende Präventionsmediziner werden von der GenoGyn auf ihrem fachlich und wirtschaftlich erfolgreichen Weg in die individualisierte Medizin begleitet. Neben der bewährten Zusatzqualifikation in Präventionsmedizin umfasst das erweiterte Fortbildungskonzept „Gyn-for-life“ inzwischen vier praxisbezogene Workshops, die ebenfalls jährlich angeboten werden. Sie vermitteln fundierte Kenntnisse, um die wissenschaftlichen Inhalte aus der Präventionsmedizin sowohl medizinisch als auch ökonomisch zielführend in die tägliche Praxis zu integrieren. Dr. Klinghammer: „Mit dem Fortbildungs-Zyklus ‚Gyn-for-life’ fördert die GenoGyn die konsequente Positionierung der Kolleginnen und Kollegen in der Präventionsmedizin.“

Weitere Informationen:

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Stremelkamp 17
21149 Hamburg
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Veranstaltungshinweis:
Ausbildungsprogramm Pra?ventionsmedizin 2018
26./27.01.2018 und 23.02./24.02.2018
Dorint Hotel Köln-Junkersdorf,
Aachener Str. 1059 – 1061
50858 Köln