Köln. Bluthochdruck, Herzerkrankungen, Diabetes, Übergewicht: In der Corona-Pandemie werden Millionen Menschen mit Vorerkrankungen zu Risikopatienten. Viele Vorerkrankungen, die mit einem höheren Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf mit COVID-19 einhergehen, hätten in der Vergangenheit durch effektive Primärprävention verhindert werden können. „Dieser jüngst von der Deutschen Allianz Nichtübertragbarer Krankheiten geäußerten Kritik schließen wir uns vollumfänglich an“, sagt Dr. Jürgen Klinghammer, Vorstandsvorsitzender der Ärzteorganisation GenoGyn, die sich seit 2008 mit eigenen Fortbildungen für eine erweiterte Primärprävention in der gynäkologischen Praxis engagiert. „Dass die große Koalition nun zwar endlich weitergehende Tabak-Werbeverbote umsetzen will, in ihrem Gesetzentwurf aber mehrjährige Übergangsfristen bis 2024 vorsieht, ist ein weiteres aktuelles Indiz für die Halbherzigkeit politischer Präventionsmaßnahmen in Deutschland“, kritisiert der Kölner Frauenarzt. Die erste Lesung des Gesetzentwurfs im Bundestag ist für den morgigen Freitag geplant.

Eine deutliche Erhöhung der Tabaksteuer sowie die Einführung einer Zuckersteuer im Kampf gegen Übergewicht und Diabetes fordert die GenoGyn, die rund 600 niedergelassene Frauenärztinnen und -ärzte vertritt, seit Jahren. Weitere politische Versäumnisse sehen die Gynäkologen etwa bei der suboptimalen Prävention des Schwangerschaftsdiabetes an dem heute 13,2 Prozent aller Schwangeren in Deutschland erkranken. Mithilfe des sogenannten 50 g Suchtests im gesetzlichen Screening bleibt mindestens jeder fünfte Fall unerkannt. Entsprechend der S3-Leitlinie Gestationsdiabetes mellitus (GDM), Diagnostik, Therapie und Nachsorge fordert die GenoGyn die Verwendung des aussagekräftigeren ‚75-Gramm-Diagnosetests’ im Rahmen der Mutterschaftsvorsorge. „Jede zweite Frau entwickelt nach einem GDM innerhalb von zehn Jahren einen manifesten Typ-2-Diabetes und die Kinder haben ein erhöhtes Risiko für Übergewicht und Ty-2-Diabetes“, warnt Dr. Klinghammer. Dass mit dem neuen Programm zur Früherkennung des Zerfixkarzinoms seit 2020 die jährliche Blutdruckmessung beim Frauenarzt entfällt, sei ebenso kritisch zu bewerten und vergebe große Präventionschancen.

„Die Corona-Pandemie zeigt auf dramatische Weise, welche Folgen es hat, wenn eines der besten Gesundheitssysteme der Welt fast ausschließlich auf die kurative Medizin ausgerichtet ist. Sieben Euro, die nach dem Präventionsgesetz pro Versichertem im Jahr aufgewendet werden, sind für die Gesunderhaltung der Bevölkerung nicht ausreichend“, sagt der GenoGyn-Vorstand und moniert erneut, dass Frauenärzte nicht in die Umsetzung des Präventionsgesetzes eingebunden sind. „Als lebenslange Begleiter der Frau haben niedergelassene GynäkologInnen eine Schlüsselrolle in der Primärprävention und sind wie keine andere Facharztgruppe die idealen Screening-Ärzte, um kardiovaskuläre Risiken und viele andere Risikofaktoren etwa für Volkskrankheiten wie Inkontinenz oder Osteoporose zu erkennen“, betont Dr. Jürgen Klinghammer. Fortbildung in Präventionsmedizin für Frauenärztinnen und -ärzte ist deshalb ein Hauptanliegen der Ärzteorganisation GenoGyn. Ihre Versuche, Krankenkassen mithilfe von IV- oder Selektivverträgen für mehr Prävention in der gynäkologischen Praxis zu gewinnen, sind in der Vergangenheit gescheitert, erfolglos blieb auch die Kontaktaufnahme zu verantwortlichen Gesundheitspolitikern.

„Angesicht von über 120.000 Menschen, die jährlich an den Folgen von Tabakkonsum sterben, rund sieben Millionen Typ-2-Diabetekern und einer neuen WHO-Studie, wonach jeder fünfte Jugendliche in Deutschland zu dick ist, muss die Politik endlich effektivere Präventionsmaßnamen ergreifen, denn auch sie retten Leben. Zudem wäre eine gesündere Bevölkerung in kommenden Pandemien weniger großen Risiken ausgesetzt“, mahnt Frauenarzt Dr. Klinghammer.

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Köln. Für eine umfassende Betreuung gynäkologischer Patientinnen:Wichtige privatärztliche Zusatzleistungen in der frauenärztlichen Praxis hat die Ärzteorganisation GenoGyn in der druckfrischen Neuauflage ihres Kompendiums zusammengefasst. GynPLUS 2020 bietet auf dem Stand heutiger Medizin ein breites Programm seriöser, medizinisch sinnvoller individueller Zusatzleistungen aus dem Kernbereich der gynäkologisch-geburtshilflichen Praxis und kann ab sofort über das Anforderungsformular auf der Webseite der GenoGyn bestellt werden. Die gefragte Erstauflage war 2011 binnen weniger Tage vergriffen. 

GynPLUS 2020 zeigt das große Spektrum privatärztlicher Leistungen in der Frauenheilkunde und ihr enormes Potenzial für die Gesunderhaltung unserer Patientinnen“, sagt GenoGyn-Vorstandsmitglied Dr. Edgar Leißling, der die fast 80 Seiten starke Neuauflage des Leitfadens für eine individualisierte Medizin initiiert und weiterentwickelt hat. Neu ist die umfangreiche Kommentierung der einzelnen Leistungen, die neben der medizinischen Einordnung auch viele Hintergrundinformationen enthält. Für fast jede Leistung gibt es ein Muster für einen allgemeinen Informationstext für Patientinnen sowie Beispiel-Kalkulationen des ärztlichen Honorars. Thematisch bildet GynPLUS 2020 die Kapitel Krebsfrüherkennung, Empfängnisregelung, Mutterschaftsvorsorge und Prävention ab. Neu aufgenommen wurden die spezialisierte Laboranalytik, Point-of-Care-Diagnostik und apparative Diagnostik sowie Leistungen aus der integrativen Medizin wie Infusions- und Injektionstherapie und Ernährungsberatung und -therapie. Wie die Erstausgabe informiert GynPLUS 2020 auf Grundlage der 2006 vom Deutschen Ärztetag beschlossenen Regeln im Umgang mit individuellen Gesundheitsleistungen. Wichtige Erläuterungen und Hinweise zu den rechtlichen Bestimmungen sowie die Vorgaben der Bundesärztekammer sind enthalten. 

Mit diesem Programm können wir informierten und selbstbestimmten Patientinnen jenseits der Grund- und Regelversorgung eine personalisierte und präventionsorientierte Medizin anbieten, die sich nicht auf die Früherkennung und Behandlung von Erkrankungen beschränkt, sondern sich am individuellen Nutzen für unsere Patientinnen orientiert“, so Frauenarzt Dr. Leißling. Angesichts zunehmender ökonomischer Beschränkungen in der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) werde dieses Versorgungsangebot immer wichtiger. Privatärztliche Leistungen schließen nach seinen Worten die Lücke zwischen dem, was aus Sicht der GKV wirtschaftlich, ausreichend, notwendig und zweckmäßig ist und dem aktuellen medizinischen Wissen.

Der GenoGyn-Vorstand nennt Beispiele: So übersieht das gesetzliche Screening auf  Schwangerschaftsdiabetes mit dem sogenannten „50 g Suchtest“ 30 Prozent der Fälle. Der wesentlich aussagekräftigere orale Glukosetoleranztest („75 g oGTT“) ist erst bei pathologischem Ergebnis eine Kassenleistung. Der Ultraschall der Brust stellt bei dichtem Brustgewebe eine effektive Ergänzung zur Tastuntersuchung dar. Die dringend notwendige Prävention der Volkskrankheit Osteoporose ist in der Versorgung quasi nicht existent, in keiner Facharztgruppe verortet und deshalb Bestandteil des Kompendiums. „Und beim Darmkrebs-Screening wissen wir, dass etwa fünf Prozent der Tumore übersehen werden und dass immer mehr Erwachsene unter 50 Jahren erkranken. Moderne personalisierte Medizin muss nicht warten bis diese Erkenntnisse, wenn überhaupt, Eingang in die gesetzlichen Versorgungsstrategien finden. Mit GynPLUS 2020 gibt die GenoGyn Frauenärztinnen und -ärzten deshalb einen Leistungskatalog für eine angemessen umfangreiche und ganzheitliche Betreuung ihrer Patientinnen an die Hand“, betont Dr. Edgar Leißling.

Die Stärkung der präventionsorientierten Medizin verfolgt die GenoGyn seit Jahren mit ihrem strukturierten Praxiskonzept für Frauenärztinnen und -ärzte „Gyn-for-life“, das eine zertifizierte Zusatzqualifikation und Workshops in Präventionsmedizin, Seminare in Praxis- und Personalmanagement, einen Praxis-Newsletter für Patientinnen sowie eine Online-Frauenarztsuche beinhaltet. „Als lebenslanger Begleiter können wir in der Rolle des Facharztes für die Frau entscheidende Weichen bei der Gesunderhaltung unserer Patientinnen stellen, am besten schon in der Mädchensprechstunde, beim Kinderwunsch oder spätestens in den Wechseljahren“, so GynPLUS-Autor Dr. Edgar Leißling. Interessierte Frauenärztinnen und -ärzte können das neue IGeL-Kompendium auf der Webseite der GenoGyn bestellen. Der Preis beträgt 35 Euro für Mitglieder und 50 Euro für Nicht-Mitglieder, jeweils zzgl. 4,90 € Versandkostenpauschale und 7 % MwSt. 

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Köln. Angesichts eklatanter Unzulänglichkeiten bei der Umsetzung des neuen organisierten Programms zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs nur vier Wochen vor dem Start am 1. Januar 2020 unterstützt die Ärzteorganisation GenoGyn die Forderung des Berufsverbandes der Frauenärzte (BVF) nach einer Verschiebung des neuen Krebsfrüherkennungsprogramms für Frauen. Diese hatte der BVF in einem offenen Brief an das Bundesministerium für Gesundheit am 29. November 2019 gefordert. „Zum Schutz unserer Patientinnen und der betroffenen gynäkologischen Praxen und Zytologen schließen wir uns dieser Forderung vollumfänglich an“, sagt Dr. Edgar Leißling aus dem Vorstand der Ärzteorganisation GenoGyn, die rund 600 niedergelassene Frauenärztinnen und -ärzte vertritt.

Das neue organisierte Programm zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs, soll auf Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) am 1. Januar 2020 starten. Neu daran ist, dass Frauen ab 35 Jahren alle drei Jahre Anspruch auf ein kombiniertes Screening aus zytologischer Untersuchung, dem sogenannten Pap-Abstrich, und dem HPV-Test haben (Ko-Testung). Bisher haben alle Frauen altersunabhängig Anspruch auf eine jährliche zytologische Untersuchung. „Die Folgen des neuen Screenings mit seinem methodischen Paradigmenwechsel bei der Früherkennung des Zervixkarzinoms sind für unsere Patientinnen bisher kaum absehbar und deshalb Gegenstand zahlreicher fachinterner Diskussionen. Es muss aber auch auf den Tisch, dass die praktische Umsetzung des Programms wenige Wochen vor dem Start absolut unzulänglich organisiert ist und für die involvierten Ärzte unzumutbare Unsicherheiten bestehen“, betont GenoGyn-Vorstand Dr. Leißling.

Die Vorbehalte der GenoGyn gegen die neue Ko-Testung setzen bei der Verunsicherung der Frauen an. „Unsere Patientinnen sind gewohnt, jedes Jahr einen Zellabstrich zu bekommen. Die neue ‚Krebsvorsorge light’ kann dazu führen, dass die Frauen das Gefühl bekommen, die Untersuchung sei nicht mehr so wichtig und erfordert deshalb einen hohen Beratungsaufwand durch den Gynäkologen. Hier hätten wir eine effektive Vorab-Aufklärung durch die Krankenkassen als unsere Vertragspartner in der Versorgung erwartet“, so Frauenarzt Dr. Leißling. Dass Frauen alle fünf Jahre zu einer Untersuchung eingeladen werden, die alle drei Jahre stattfinden soll, werde die tatsächliche Inanspruchnahme zusätzlich erschweren. Dass das letzte Anschreiben der Krankenkassen mit 65 Jahren erfolgt, wenngleich der Anspruch auf Krebsfrüherkennungsuntersuchungen darüber hinaus besteht, setze überdies ein falsches Signal, denn Früherkennung sei auch und vor allem im Alter wichtig.

Wesentliche strukturelle Voraussetzungen sind kurz vor dem Programmstart nicht gegeben. „Infolge der Ko-Testung werden wir voraussichtlich eine Vielzahl positiver HPV-Befunde haben, die zwingend mit einer Abklärungskolposkopie weiter untersucht werden müssen. Dafür fehlt es aber noch an Kapazitäten, sodass absehbar längst nicht alle Frauen zeitnah und flächendeckend versorgt werden können. Diese Unsicherheit ist unseren Patientinnen nicht zuzumuten und kann in unseren Praxen ein Beratungs-Chaos auslösen“, warnt GenoGyn-Vorstand Dr. Leißling.

Unzumutbar ist für die GenoGyn zudem der Umgang mit den Vertragsärzten. „Bei unserer Kritik geht es ganz konkret auch um die völlig ungeklärte Vergütung für uns Frauenärzte und -ärztinnen“, unterstreicht Dr. Leißling. So werden die vorgeschriebene Programmevaluation sowie die elektronische Dokumentation und Übermittlung an die zuständige Kassenärztliche Vereinigung nicht zum 1.1. 2020 möglich sein, weil entscheidende Voraussetzungen für die Anpassung der Praxisverwaltungssysteme fehlen. Ebendiese vollständige elektronische Dokumentation ist aber eine der Voraussetzungen für die Abrechnung der durchgeführten Früherkennungsuntersuchungen. Außerdem gibt es bis jetzt keine EBM-Abrechnungsziffern für das Programm. „Wir wissen also weder wie unsere Leistung honoriert wird, noch wann und müssen mit massiven, ja existenzbedrohenden finanziellen Problemen für unsere Praxen rechnen.“

Sollen niedergelassene Frauenärztinnen und -ärzte tatsächlich ab dem ersten Quartal 2020 Daten händisch auf Halde sammeln, um frühestens im dritten Quartal in unbekannter Höhe honoriert zu werden? Warum sind die verantwortlichen Institutionen bei einem Projekt dieser Tragweite nicht im Zeitplan, und warum hüllen sie sich bis heute in Schweigen? „Diese Fragen müssen wir stellen, denn es geht hier um einen existenziellen Teil unserer Praxisführung“, mahnt Dr. Edgar Leißling. In Anbetracht der zahlreichen ungelösten Probleme und strukturellen Unzulänglichkeiten appelliert die GenoGyn deshalb dringend an die Verantwortlichen, den Start des neuen Zervixkarzinom-Screenings zu verschieben.

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Köln. Anlässlich der aktuellen Diskussion um den Nutzen der Sonografie bei der Früherkennung des Ovarialkarzinoms zwischen dem Berufsverband der Frauenärzte (BVF) und der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG) auf der einen Seite sowie der Bertelsmann-Stiftung und dem Institut für Qualität und Wirtschaftlich­keit im Gesundheitswesen (IQWiG) auf der anderen Seite weist die Ärzteorganisation GenoGyn auf die generelle Bedeutung des Ultraschalls bei der gynäkologischen Untersuchung hin. „Die jetzige Auseinandersetzung trägt erneut dazu bei, dass die gynäkologische Sonografie des Unterbauchs im öffentlichen Bewusstsein fälschlicherweise isoliert als Screening auf das Ovarialkarzinom wahrgenommen wird. Dem gilt es, entschieden entgegenzuwirken, denn der frauenärztliche Ultraschall verfolgt verschiedene Zwecke. Wie in zahlreichen anderen Fachgruppen ist die Ultraschalldiagnostik auch in der gynäkologischen Praxis ein modernes aussagekräftiges ärztliches Instrument“, sagt Dr. Jürgen Klinghammer, Vorstandsvorsitzender der GenoGyn und Vertreter von rund 600 niedergelassenen Frauenärztinnen und -ärzten.

Die Ultraschalluntersuchung mittels einer Vaginalsonde als Ergänzung der frauenärztlichen Untersuchung ermöglicht nach Ansicht der Frauenärzte eine wesentlich bessere Beurteilung der inneren Organe des kleinen Beckens. Form und Lage sowie Struktur und Veränderungen von Gebärmutterhals und -körper, Eierstöcken und Harnblase können genau untersucht und damit beschwerdefreie Frühbefunde sichtbar gemacht werden. „Wir detektieren zum Beispiel Blasenkarzinome oder Restharn in der Blase, Myome in der Gebärmutter, Zysten, die vor allem in der Menopause verdächtig sind und können die Gebärmutterschleimhaut besonders unter einer Hormontherapie kontrollieren, ebenso wie eine mögliche Flüssigkeitsansammlung im sogenannten Douglas-Raum hinter der Gebärmutter als Hinweis auf eine eventuelle Allgemeinerkrankung im Bauchraum“, so GenoGyn-Vorstand Dr. Klinghammer.

Durch die risikolose und schmerzfreie Untersuchung können Veränderungen diagnostiziert werden, die durch eine alleinige Tastuntersuchung nicht zu erkennen sind. Hinzu komme, so der Kölner Frauenarzt, dass bei einer steigenden Anzahl adipöser Patientinnen Tastbefunde nur sehr bedingt aussagefähig seien. „Im Besonderen bei diesen Frauen sehe ich es als ärztliche Pflicht und Verantwortung an, über die qualitativ hochwertige Ultraschalldiagnostik aufzuklären und die transvaginale Sonografie anzubieten.“

Angesichts der aktuellen Debatte um die Früherkennung des Ovarialkarzinoms fürchten die Frauenärzte der GenoGyn nun um die Akzeptanz des gynäkologischen Ultraschalls bei ihren Patientinnen. „Im Sinne einer besseren Medizin werden wir unabhängig von isolierten Evidenzen weiterhin umfassend über die zeitgemäße Ultraschalldiagnostik in der Frauenheilkunde aufklären. Dabei geht es ausdrücklich nicht um ein Screening-Programm auf Eierstockkrebs, sondern um eine effektivere Diagnostik bei der gynäkologischen Untersuchung beschwerdefreier Patientinnen und damit um mehr Sicherheit für die Frau. Die informierte Entscheidung obliegt dann unseren Patientinnen, denn die frauenärztliche Ultraschalluntersuchung ist eine Selbstzahlerleistung“, sagt Dr. Jürgen Klinghammer. Deren individuelle Sinnhaftigkeit zeige sich tagtäglich in gynäkologischen Praxen. „Bereits 2013 konnte die GenoGyn in einer Erhebung individueller Gesundheitsleistungen feststellen, dass in 23 Praxen binnen sechs Monaten 72 pathologische Befunde, zum überwiegenden Teil durch die Sonografie, diagnostiziert wurden.

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Köln. Von der fetalen Programmierung bis zur Osteoporose: „Gynäkologinnen und Gynäkologen haben einzigartige Chancen, die Frauengesundheit zu erhalten und wir sollten sie besser nutzen“, sagt Dr. Jürgen Klinghammer, Kölner Frauenarzt und Vorstandsvorsitzender der GenoGyn. Die ärztliche Genossenschaft repräsentiert rund 600 niedergelassene FrauenärztInnen und fördert mit ihrem zertifizierten Ausbildungsprogramm in Präventionsmedizin seit 2008 eine personalisierte und präventionsorientierte Medizin in der gynäkologischen Praxis. An den Wochenenden 24./25. Januar 2020 und 28./29. Februar 2020 geht die neue Staffel ihrer Zusatzqualifikation „Präventionsmedizin (GSAAM)“ in Kooperation mit der German Society of Anti-Aging-Medicine (GSAAM e.V.) in Köln an den Start. Programm und Anmeldung auf der Homepage der GenoGyn (www.genogyn.de).

„Als lebenslange Begleiter der Frau können Gynäkologen wie keine andere Facharztgruppe entscheidende Weichen für die Gesundheit ihrer Patientinnen stellen. Mithilfe einer personalisierten Medizin können wir in unseren Praxen eine erweiterte altersgerechte Prävention für junge Mädchen, für Frauen im reproduktionsfähigen Alter und für Frauen ab den Wechseljahren leisten, die zur Vermeidung relevanter Volkskrankheiten wie Adipositas, Schwangerschaftsdiabetes/Diabetes, Harninkontinenz, Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie neurodegenerativer Erkrankungen und Osteoporose beiträgt“, sagt GenoGyn-Vorstand Dr. Klinghammer. Gerade die Prävention der Knochenstoffwechselerkrankung sei in der Versorgung nirgends verankert, so der Kölner Frauenarzt weiter. „Aufgrund der Mechanismen der fetalen Programmierung kann unsere Facharztgruppe mit einer verbesserten Schwangerenvorsorge selbst die Gesundheit der nächsten Generation positiv beeinflussen. Auch die Schilddrüse, Mund- und Darmflora sowie Schlafhygiene spielen eine wichtige Rolle, wenn es darum geht, Erkrankungen zu verhindern, anstatt im Sinne der Sekundärprävention Früherkennung bzw. die Verhinderung der Progredienz einer Erkrankung zu betreiben“, sagt Dr. Klinghammer.

Das notwendige Know-how steht zu Jahresbeginn auf der Agenda der Zusatzqualifikation „Präventionsmedizin (GSAAM)“ 2020. Ein interdisziplinäres Team 13 renommierter Referenten um den Präsidenten der GSAAM, Prof. Dr. Bernd Kleine-Gunk, und den TV-bekannten Schlafmediziner Dr. Michael Feld vermitteln eine komplexe Zusammenfassung relevanter Bereiche der modernen Präventionsmedizin. Der Kieler Unternehmensberater Jan Ackermann, JA medical management, nimmt die praktische Umsetzung der Präventionsmedizin in die tägliche Praxis in den Fokus.

Die Ausbildungsstaffel kann mit dem Zertifikat „Präventionsmedizin (GSAAM)“ abgeschlossen werden. „Weiterführende Workshops im Rahmen unseres Praxis-Konzeptes „Gyn-for-life: Präventionsmedizin für die Praxis“ fördern darüber hinaus die konsequente Positionierung unserer Kolleginnen und Kollegen als „Facharzt für die Frau“ mit dem Fokus auf personalisierter Frauenheilkunde“, so GenoGyn-Vorstand Dr. Klinghammer.

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Köln. Der 122. Deutsche Ärztetag im Mai 2019 in Münster hat den Gesetzgeber aufgefordert, die ärztliche Prävention im Rahmen der anstehenden Überarbeitung des Präventionsgesetzes (PrävG) zu stärken. „Wir begrüßen den Beschluss der Bundesärztekammer außerordentlich, denn bisher fehlt die strukturelle Einbindung ärztlicher Kompetenz im Präventionsgesetz“, sagt Dr. Jürgen Klinghammer, Vorstandsvorsitzender der GenoGyn. Die Ärzteorganisation vertritt rund 600 niedergelassene Frauenärztinnen und -ärzte und hatte dieses Manko, vor allem mit Blick auf die Frauengesundheit und den Schutz des Ungeborenen bereits während des Gesetzgebungsverfahrens kritisiert.

Der Beschluss des Ärztetages umfasst u.a. eine Erweiterung des Zeitrahmens bei der präventionsorientierten Beratung und eine entsprechend angepasste Honorierung sowie die Aufnahme des Präventionsgesprächs als eigene abrechenbare Leistung. Weiter fordert die Bundesärztekammer die Rückkehr zu einem Zwei-Jahres-Intervall bei den Gesundheitsuntersuchungen. Außerdem soll eine kassenübergreifende Übersicht regionale Präventionsangebote verfügbar machen; auch soll es Ärztinnen und Ärzten ermöglicht werden, psychisch und sozial belastete Patienten an Kontaktstellen und unterstützende Dienste weiterleiten zu können. Des Weiteren fordert der 122. Deutsche Ärztetag bei einer Überarbeitung des PrävG die Aufnahme von Organisationen der ärztlichen Selbstverwaltung in die Nationale Präventionskonferenz sowie die Aufnahme der Landesa?rztekammern und der Kassena?rztlichen Vereinigungen als Partner der Landesrahmenvereinbarungen.

Dass Frauengesundheit und der Gesundheitsschutz des Ungeborenen nicht zu den erklärten Gesundheitszielen des 2015 in Kraft getretenen PrävG gehört, ist für die Frauenärzte der GenoGyn nicht nachzuvollziehen. „In der jetzigen Gesetzesform geht enormes Präventionspotenzial verloren“, sagt Frauenarzt Dr. Klinghammer. Nach seinen Worten erreichen niedergelassene Gynäkologinnen und Gynäkologen ihre Patientinnen flächendeckend wohnortnah und regelmäßig in allen Altersgruppen, Schichten und Lebensumständen, und der allergrößte Teil ihrer täglichen Arbeit betrifft Themen der Prävention wie Schwangerenvorsorge, Früherkennung etwa von Gebärmutterhals- und Brustkrebs, Kontrazeption zur Prophylaxe von Schwangerschaftsabbrüchen, Impfungen sowie Beratung zu sexuell übertragbaren Erkrankungen oder Ernährung. „Damit haben Frauenärzte bereits jetzt eine Schlüsselrolle bei der Prävention inne und sollten zwingend als umsetzende Berufsgruppe in das PrävG integriert werden“, so der GenoGyn-Vorstand. Mit einer präventionsorientierten Beratung beim Frauenarzt könne nahezu lebenslang eine erweiterte altersgerechte Prävention für junge Mädchen, für Frauen im reproduktionsfähigen Alter und für Frauen ab den Wechseljahren etabliert werden, die nicht zuletzt zur Vermeidung relevanter Volkskrankheiten wie Adipositas, Schwangerschaftsdiabetes /Diabetes, Harninkontinenz, Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie neurodegenerativer Erkrankungen und Osteoporose beiträgt. Gerade die Prävention der Knochenstoffwechselerkrankung sei in der Versorgung nirgends verankert, beklagt der Kölner Frauenarzt.

„Dabei ist ganz entscheidend, dass Frauengesundheit direkte Konsequenzen für die Gesundheit folgender Generationen hat. Denn durch die sogenannte fetale Programmierung werden in kritischen fetalen Entwicklungsphasen die Grundlagen für Erkrankungen im Alter wie Diabetes, Adipositas, kardiovaskuläre und mentale Erkrankungen, aber auch für Krebs gelegt“, betont Dr. Klinghammer und fordert bei der kommenden Überarbeitung des Präventionsgesetzes eine Fokussierung auf Frauengesundheit und die Beteiligung seiner Facharztgruppe. Die Nationale Präventionskonferenz wird dem Bundesministerium fu?r Gesundheit Anfang Juli 2019 zum ersten Mal einen Pra?ventionsbericht vorlegen, der als Grundlage für eine Weiterentwicklung des Pra?ventionsgesetzes dienen soll.

Weitere Beschlüsse des 122. Ärztetages gelten der Einführung eines Rauchverbots in Autos mit mitfahrenden Kindern und der Einführung des Nutri-Score-Systems zur Kennzeichnung von Lebensmitteln. „Auch diese Forderungen unterstützen wir umfänglich. Effektive Maßnahmen gegen Rauchen, übermäßigen Alkoholkonsum und Bewegungsmangel sowie eine Kennzeichnung von Lebensmitteln im Kampf gegen Übergewicht fordern wir seit Jahren“, so der Vorstandsvorsitzende der Ärzteorganisation GenoGyn, die sich seit 2008 für eine erweiterte Primärprävention in gynäkologischen Praxen engagiert und in eigenen zertifizierten Fortbildungen bereits Hunderte Ärztinnen und Ärzte in Präventionsmedizin qualifiziert hat.

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Köln. Informieren, aufklären und die Patientenbindung zeitgemäß vertiefen: Mit ihrem neuen E-Mail-Newsletter für Patientinnen gibt die Ärzteorganisation GenoGyn niedergelassenen Frauenärztinnen und -ärzten ein innovatives Marketinginstrument an die Hand. Der fachspezifische Praxis-Newsletter „Gyn-for-life“ vermittelt vierteljährlich von Frauenärzten erstellte, werbefreie und verständliche Informationen rund um Gesundheit und Wohlbefinden. Er spricht Frauen in jeder Altersgruppe an und informiert in verschiedenen Rubriken über gynäkologische Themen, über Präventionsmedizin und sinnvolle privatärztliche Zusatzleistungen. In einem personalisierbaren Editorial können Frauenärzte außerdem Nachrichten aus ihrer Praxis senden und ihre Patientinnen über geänderte Sprechzeiten, Urlaub, einen Vortrag vor Ort oder neue Leistungen auf dem Laufenden halten. Der Praxis-Newsletter der GenoGyn kann ab sofort unter www.gynforlife.com angesehen und abonniert werden.

„Ob Handy, Tablet oder heimischer Rechner, unser Praxis-Newsletter stellt den digitalen Draht zu den Patientinnen her und fördert die ärztliche Medienpräsenz. Einmal abonniert, kann der niedergelassene Frauenarzt mit dem Mailing bei geringem Aufwand kontinuierliche Öffentlichkeitsarbeit leisten“, sagt GenoGyn-Vorstand Dr. Edgar Leißling, der den E-Mail-Letter initiiert und umgesetzt hat. Inhaltlich verfolgt die GenoGyn einen hohen Informationsanspruch. „Leserinnen erhalten den schnellen Zugang zu relevanten gynäkologischen Themen, wir klären über die Möglichkeiten moderner Präventionsmedizin etwa mit der HPV-Impfung oder bei der Prophylaxe einer Osteoporose auf. Wir informieren zum Beispiel über zeitgemäße Schwangerenvorsorge unter Berücksichtigung aktueller Erkenntnisse der Epigenetik und stellen sinnvolle Selbstzahlerleistungen vor.“ Sechs verschiedene Rubriken decken das Informationsbedürfnis junger Mädchen ebenso wie das der älteren Frau. Vorinformierte und interessierte Patientinnen bedeuteten zudem mehr Zeit für den Arzt, so der niedergelassene Gynäkologe und Experte für Ernährungsmedizin weiter.

Jeweils zum Beginn des Quartals steht der aktuelle E-Mail-Letter den Abonnenten versandfertig an ihre Patientinnen zur Verfügung. Mit diesem Angebot erweitert die GenoGyn ihr Praxiskonzept „Gyn-for-life“, das niedergelassene Frauenärztinnen und -ärzte mit Fortbildungen in Präventionsmedizin sowie Praxis- und Personalmanagement bei der konsequenten Positionierung als „Facharzt für die Frau“ mit dem Fokus auf personalisierter Frauenheilkunde unterstützt.

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Köln. Eine von 72 Frauen erkrankt im Laufe ihres Lebens an Eierstockkrebs: Das Ovarialkarzinom ist nach Brustkrebs die häufigste tödliche gynäkologische Tumorerkrankung. Dennoch ist das öffentliche Bewusstsein für diese Erkrankung schwach ausgeprägt, wie eine Online-Umfrage jüngst ergeben hat. „Nach der internationalen Umfrage unter Frauen mit Ovarialkarzinom haben in Deutschland insgesamt 79,3 Prozent der Befragten vor ihrer Diagnose noch nie von Eierstockkrebs gehört oder zumindest nichts über die Erkrankung gewusst“, sagt Prof. Dr. Friedrich Wolff aus dem Vorstand der Ärzteorganisation GenoGyn. Angesichts dieses Informationsdefizits wollen die Frauenärzte der GenoGyn größere Anstrengungen zur Aufklärung anstoßen. Anlass dafür gibt auch die laufende Aktualisierung der S3-Leitlinie Diagnostik, Therapie und Nachsorge maligner Ovarialtumoren, die zu neuen Handlungsempfehlungen etwa bei der genetischen Beratung und innovativen Therapien kommt.

Das Risiko, an Eierstockkrebs zu erkranken, erhöht sich mit dem Alter. Die Erkrankungsraten steigen bis zum 85. Lebensjahr, doch jede 10. bis 20. Erkrankung betrifft auch Frauen unter 45 Jahren. Für Deutschland zählt das Robert Koch-Institut jährlich rund 7250 Neuerkrankungen. Als etablierter Risikofaktor gilt eine familiäre Häufung von Brust- und Eierstockkrebs, also die erbliche Vorbelastung, oft durch Verände­rungen in den Genen BRCA1 und BRCA2. Weitere Risikofaktoren sind Unfruchtbarkeit und starkes Übergewicht im Erwachsenenalter. „Auch eine hochdosierte langfristige Hormonbehandlung steht wie Rauchen, Diabetes oder andere Erkrankungen aus dem Formenkreis des metabolischen Syndroms in Verdacht, die Entstehung zu begünstigen“, so der Kölner Frauenarzt Prof. Dr. Wolff.

Eierstockkrebs entwickelt sich oft schnell und bleibt lange ohne eindeutige Symptome. Er wird in 75 Prozent der Fälle erst in einem fortgeschrittenen Stadium erkannt. Laut Studienlage wird dennoch davon ausgegangen, dass 93 Prozent der Patientinnen bereits vor der Diagnose Symptome aufweisen. Charakteristisch sind Völlegefühl, Blähungen, Verdauungsprobleme, Zunahme des Bauchumfangs, häufigeres Wasserlassen und Beschwerden oder unklare Schmerzen im Bauchbereich. „Bei solchen unspezifischen Beschwerden, deren Leitsymptom meist eine Bauchwassersucht (Aszites) ist, sollten Frauen unverzüglich die Abklärung durch den Frauenarzt suchen. Insbesondere gilt das, wenn diese Symptome kombiniert auftreten und die Frauen älter als 50 Jahre sind oder eine familiäre Belastung für Eierstockkrebs haben“, sagt Prof. Wolff.

Die Realität sieht indes anders aus, wie die bereits erwähnte Online-Umfrage zeigt, die von der Patientenorganisation „World Ovarian Cancer Coalition“ unter 1531 Frauen mit Eierstockkrebs in 44 Ländern durchgeführt wurde. Danach waren in Deutschland nur 63,3 Prozent der Befragten nach dem Auftreten von Symptomen sofort zum Arzt gegangen.

„Eine effektive Früherkennung des Ovarialkarzinoms gibt es leider nicht. Studien konnten bislang keinen Effekt eines generellen Screenings mittels Ultraschalluntersuchung, der sogenannten transvaginalen Sonographie, oder Tumormarkerbestimmungen (CA 125) auf die Überlebensraten nachweisen“, sagt Prof. Wolff. „Frauen mit einem erhöhten familiären Risiko, sollen aber eine Beratung an einem ausgewiesenen Zentrum sowie eine genetische Testung angeboten werden. Für Patientinnen mit der Diagnose Eierstockkrebs empfiehlt die Leitlinie künftig die Aufklärung über das Risiko einer erblichen Erkrankung und die genetische Testung vor allem mit Blick auf die Angehörigen.“

Trotz der Limitierungen bei der Detektion von Eierstockkrebs betont GenoGyn-Vorstand Prof. Dr. Friedrich Wolff die Bedeutung der individuellen Früherkennung durch die gesetzlich vorgesehene jährliche Tastuntersuchung des inneren Genitales und das Abtasten der Eierstöcke sowie die ärztliche Aufklärung, insbesondere über die transvaginale Sonographie (TVS). Ihr wird in der Leitlinie schon aufgrund der breiten Verfügbarkeit die größte Bedeutung bei der Diagnostik des Ovarialkarzinoms attestiert. „Es gibt zwar keine evidenzbasierte Empfehlung zur Früherkennung mit Ultraschall und/oder CA-125-Bestimmung, aber auch die Leitlinie sieht erneut Hinweise auf eine Verschiebung der Tumorstadien zugunsten der Frühstadien und eine Verbesserung der Prognose sowie die Möglichkeit, durch einen stringenten Untersuchungs-Algorithmus bei auffälligen Befunden die Falsch-Positiv-Rate zu vermindern“, so Prof. Wolff. Das ist besonders wichtig, da die Diagnose Eierstockkrebs üblicherweise erst durch die Operation gesichert wird. „Gut aufgeklärt, kann die Patientin im Einzelfall erheblich von der Vaginalsonografie profitieren“, resümiert der Vertreter der GenoGyn. Als Früherkennungsuntersuchung wird die TVS allerdings nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.

Experten sind zuversichtlich, dass Fortschritte bei der Behandlung des Ovarialkarzinoms etwa durch neue Chemotherapien und Antikörperbehandlungen oder den in der Leitlinienaktualisierung modifizierten Einsatz sogenannter PARP-Inhibitoren beim Rezidiv dazu beitragen werden, die bisherige relative 5-Jahres-Überlebensrate von etwa 41 Prozent deutlich zu verbessern. „Damit gewinnen Aufklärung und Früherkennung weiter an Bedeutung“, sagt Frauenarzt Wolff.

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Köln. Individualisierte Prävention statt Reparaturmedizin: Nach dieser Devise macht sich die Ärzteorganisation GenoGyn seit Jahren für die Präventionsmedizin stark, besonders auch mit ihren zertifizierten Fortbildungen für Frauenärztinnen und -ärzte. Die Ausbildungsstaffel 2019 findet in zwei Blöcken am 25. und 26. Januar sowie am 22. und 23. Februar 2019 in Köln statt und fasst relevante Erkenntnisse der modernen Präventionsmedizin aus verschiedenen medizinischen Disziplinen in kompakter Form zusammen. Fast 400 meist niedergelassene Ärzte haben dieses Fortbildungsangebot der ärztlichen Genossenschaft GenoGyn in den vergangenen Jahren bereits wahrgenommen.

„Primärprävention kann chronischen Zivilisationskrankheiten wie Adipositas, Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorbeugen, Lebensqualität im Alter erhalten und Kosten im Gesundheitswesen verringern. Unser Wissen um Lebensstileinflüsse, oxidative Belastung, chronisch niederschwellige Entzündungsprozesse, Hormonmangel oder die genetische Disposition wächst stetig und ermöglicht jenseits der Reparaturmedizin eine mehr und mehr individualisierte Prävention, Diagnostik und Therapie“, sagt Dr. Jürgen Klinghammer, Vorstandsvorsitzender der GenoGyn, die als Interessenvertretung von über 600 Frauenärztinnen und -ärzten die Stärkung von Qualität und Wirtschaftlichkeit gynäkologischer Praxen verfolgt.

Die zertifizierte Fortbildung in Präventionsmedizin, inzwischen die elfte Auflage, führt die GenoGyn gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Prävention und Anti-Aging Medizin e.V. (GSAAM) durch. Die interdisziplinäre Veranstaltung berücksichtigt präventionsmedizinische Erkenntnisse u.a. aus der Frauenheilkunde, der Mikrobiologie, Epidemiologie und Kardiologie, der Radiologie, Dermatologie, Gefäßmedizin, Osteologie und Ernährungsmedizin, der Sportwissenschaften und Schlafmedizin und ist mit 29 CME-Punkten zertifiziert.

Sowohl Dr. Klinghammer als auch GSAAM-Präsident Prof. Dr. Bernd Kleine-Gunk zählen zum Team der dreizehn renommierten Referenten, die durch die innovative Fortbildung führen. Das Themenspektrum ist weit gespannt und reicht von fetaler Programmierung über kardiovaskuläre Prävention und Bewegungs- sowie Adipositastherapie bis hin zur Prävention oft altersassoziierter Erkrankungen wie Osteoporose und Neurodegeneration. Angesichts neuer Erkenntnisse und aktueller Entwicklungen etwa zur HPV-Impfung steht zudem ein Impf-Update auf dem Programm. Die Umsetzung der Präventionsmedizin in die tägliche Praxis vermittelt der bekannte Kieler Unternehmensberater Jan Ackermann von JA medical management.

Die Ausbildungsstaffel 2019 kann mit dem Zertifikat „Pra?ventionsmedizin (GSAAM)“ abgeschlossen werden. Darüber hinaus bietet die GenoGyn im Rahmen ihres Fortbildungs-Konzeptes „Gyn-for-life: Präventionsmedizin für die Praxis“ regelmäßig weiterführende praxisorientierte Workshops an. „Mit diesem Fortbildungszyklus fördert die GenoGyn die konsequente Positionierung der Kolleginnen und Kollegen in der Präventionsmedizin“, so Frauenarzt Dr. Jürgen Klinghammer.

Veranstaltungsort für die Ausbildungsstaffel 2019 ist das Mercure Hotel Köln City in der Friesenstraße 44-48 in 50670 Köln. Programm und Anmeldung finden Interessierte hier auf der Homepage der GenoGyn. 

Weitere Informationen:
Pressestelle GenoGyn
Sabine Martina Glimm
Bettina-Cathrin Wahlers
Telefon: 040 / 79 00 59 38
Internet: www.genogyn.de
www.frauenarzt-suche.de
E-Mail: pressestelle@genogyn-rheinland.de

Köln. Gereizte oder juckende Scheidenschleimhaut mit Blasenbeschwerden, Brennen beim Wasserlassen sowie Beschwerden und Schmerzen oder sogar Blutungen beim Verkehr: Scheidentrockenheit hat äußerst unangenehme Folgen und ist, besonders nach den Wechseljahren, ein häufiges Phänomen. „Nach der Menopause leidet etwa jede zweite Frau unter dem sogenannten urogenitalen Menopausen-Syndrom, aber nur wenige bekommen eine adäquate Therapie“, sagt Frauenarzt Prof. Dr. Friedrich Wolff aus dem Vorstand der ärztlichen Genossenschaft GenoGyn. Laut einer aktuellen Studie der Nordamerikanischen Menopause-Gesellschaft spricht über die Hälfte der Frauen nicht mit einem Arzt über die Problematik; behandeln lassen sich demnach weniger als vier Prozent der Betroffenen. „Auch in Deutschland  erleben wir es täglich in der Praxis, dass die betroffen Frauen oft erst auf Nachfrage über entsprechende Beschwerden berichten. Da wir prinzipiell über gute Behandlungsoptionen verfügen, ist es umso wichtiger, das Tabu zu brechen und die vaginale Trockenheit bei Frauen und bei Frauenärzten in den Fokus zu rücken“, so der Kölner Gynäkologe.

Ursache des urogenitalen Menopausen-Syndroms ist die abnehmende Östrogenproduktion im Laufe des Klimakteriums: Durch den natürlichen Östrogenentzug wird die Vaginalschleimhaut blass, dünn und verliert an Elastizität. Die Vaginalflora verändert sich, der pH-Wert in der Scheide steigt auf über 5, Durchblutung und Sekretion nehmen ab und kleinste Verletzungen (Fissuren), Infektionen und damit einhergehende Schmerzen werden häufiger. „Grundsätzlich kann Scheidentrockenheit aber in jeder Lebensphase auftreten, denn der Östrogenspiegel kann ebenso durch hormonelle Verhütungsmittel, während der Stillzeit und infolge einer operativen Entfernung der Eierstöcke sinken“, sagt Prof. Wolff. Auch als Begleitsymptom von Diabetes mellitus, Hypertonie, Multipler Sklerose, Endometriose bzw. deren hormoneller Therapie und des Sjögren-Syndroms, von Chemotherapie, Bestrahlung und Antihormontherapie bei bestimmten Krebserkrankungen kann vaginale Trockenheit auftreten. Psychische Gründe wie mangelnde Libido, fehlendes Vorspiel, Schamgefühl und sexuelle Funktionsstörungen können ebenso wie Stress und Depression ursächlich sein. Aber auch übertriebene Intimhygiene sowie starker Konsum von Alkohol und Zigaretten können Scheidentrockenheit hervorrufen.

„Behandlungsoptionen sind zunächst der Einsatz von Feuchtigkeitscremes oder -zäpfchen sowie die Regeneration des Scheidenepithels mit Milchsäure in Form von Vaginalzäpfen mit Laktobakterien, die ein natürliches, leicht saures Scheidenmilieu erzeugen. Bei anhaltenden sowie moderaten bis schweren Symptomen ist unter Abwägung des Risikoprofils der Patientin die Gabe von natürlichem Östrogen in Form von lokal wirksamem Östriol eine effektive Therapieoption. Daneben ist den Patientinnen die Anwendung von Gleitcremes oder Gelen vor dem Verkehr unbedingt zu empfehlen“, so GenoGyn-Vorstand Prof. Wolff.

Für Frauen, die eine Behandlung mit Hormonen ablehnen oder für onkologische Patientinnen, bei denen eine Therapie mit Östrogenen kontraindiziert ist, rückt mit der Laserbehandlung derzeit eine weitere nicht-hormonelle Behandlungsmöglichkeit in die Diskussion. „Mit dem Vaginal-Laser sollen Symptome der vaginalen Atrophie, des vaginalen Relaxationssyndroms, das durch den Verlust von Elastizität und Spannkraft der Scheide gekennzeichnet ist, der Harninkontinenz, der sexuellen Dysfunktion und von Vulva-Läsionen verbessert werden“, sagt Dr. Hans-Jörg Fröhlich, Frauenarzt und Aufsichtsratsmitglied der GenoGyn. „Die aktuelle Datenlage zur Lasertherapie beim urogenitalen Menopausen-Syndrom wird zwar als erfolgversprechend beurteilt, dennoch sind weitere randomisierte kontrollierte Studien notwendig, um die Wirksamkeit des Vaginal-Lasers zuverlässig beurteilen zu können“, so der Gynäkologe aus Engelskirchen weiter.

„Angesichts der zahlreichen und effektiven Behandlungsmöglichkeiten bei vaginaler Trockenheit appellieren wir an die betroffenen Frauen, Schmerzen und den Verlust von Lebensqualität nicht hinzunehmen, sondern sich ihren Gynäkologen mitzuteilen und behandeln zu lassen“, resümiert Prof. Dr. Friedrich Wolff für die Ärzteorganisation GenoGyn.

Weitere Informationen:
Pressestelle GenoGyn
Sabine Martina Glimm
Bettina-Cathrin Wahlers
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Telefon: 040 / 79 00 59 38
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