Köln. In neuer Optik, aber gewohnt informativ präsentiert sich ab sofort die Homepage des frauenärztlichen Netzwerkes GenoGyn unter der bekannten Adresse www.genogyn.de. Serviceorientiert und mit optimierter Bedienerfreundlichkeit bildet der neue Internet-Auftritt der unabhängigen Ärzteorganisation deren Leistungsspektrum für niedergelassene Frauenärztinnen und -ärzte ab. Dazu zählen medizinische Fortbildungen, Schulungen in Praxis- und Personalmanagement, innovative Praxiskonzepte, ein eigenes fachgruppenspezifisches Qualitätsmanagementsystem, berufspolitisches Engagement sowie Beratung in allen Praxisbereichen und Einkaufsvorteile im Rahmen zahlreicher Unternehmenskooperationen für Mitglieder.

Das modern gestaltete Layout und die eingängige Menüführung der jetzt online geschalteten Website erleichtern den schnellen Zugriff auf die gewünschten Informationen rund um aktuelle Weiterbildungen, Praxiswirtschaftlichkeit, Niederlassung, Personal, Abrechnung, Rechts- und Steuerberatung bis hin zu Zukunftskonzepten für die gynäkologische Praxis wie der erweiterten Präventionsmedizin in der Frauenheilkunde. Besucher finden einen kostenlosen Newsletter Service, medizinische und berufspolitische Meldungen im Pressebereich und lernen mit wenigen Klicks das für Frauenärzte maßgeschneiderte Qualitätsmanagementsystem der GenoGyn kennen. Der Relaunch des Online-Portals ermöglicht seinen Nutzern auch den virtuellen Rundgang mit mobilen Endgeräten wie dem Smartphone oder dem Tablet. Zielgruppe der neuen Homepage sind, neben den GenoGyn-Mitgliedern, frauenärztliche Praxen aus ganz Deutschland sowie Journalisten.

Die grafische und technische Realisierung des Relaunches lag in den Händen des GenoGyn-Partners Alchimedus Management GmbH, der jüngst erneut mit dem IT-Innovationspreis der Initiative Mittelstand ausgezeichnet wurde.

GenoGyn ist ein unabhängiges Gemeinschaftsunternehmen von niedergelassenen Frauenärztinnen und Frauenärzten, das die dauerhafte Existenzsicherung seiner Mitglieder-Praxen verfolgt. Seit mehr als 15 Jahren unterstützt die ärztliche Genossenschaft für die Praxis und für medizinisch-technische Dienstleistungen e.G. ihre inzwischen rund 600 Mitglieder in allen Aspekten der Praxisführung und agiert heute zunehmend auch als berufspolitischer Mandatsträger. Eigene Fort- und Weiterbildungen, aber auch Kooperationen mit Partnern aus Handel und Industrie sichern in den Mitglieder-Praxen hohe Standards in der Versorgung. Der Ausbau der Präventionsmedizin in der Frauenheilkunde ist ein Schwerpunkt der Ärzteorganisation, die zu diesem Zweck seit 2008 eine eigene zertifizierte Zusatzqualifikation in Präventionsmedizin etabliert und bereits rund 330 Ärztinnen und Ärzte ausgebildet hat. 

Köln. Während die Weltgesundheitsorganisation rund um den Globus Millionen Tote durch Zivilisationskrankheiten wie Herz-Kreislauferkrankungen oder Diabetes beklagt, appellieren die Gynäkologen der Ärzteorganisation GenoGyn anlässlich des internationalen Frauentages 2015, die Möglichkeiten des hiesigen Gesundheitssystems stärker zu nutzen. „Frauen in Deutschland stehen in jedem Lebensabschnitt moderne Primärprävention und ein umfangreiches medizinisches Versorgungsangebot zur Verfügung. Diese Chancen müssen wir besser kommunizieren, um Zivilisationskrankheiten einzudämmen und Lebensqualität zu erhalten“, sagt der GenoGyn-Vorsitzende Dr. Jürgen Klinghammer. Gynäkologische Praxen seien wichtige Anlaufstellen dafür, da sie Frauen in allen Altersgruppen, Schichten und Lebensumständen erreichen und bis zu 90 Prozent ihrer Leistungen aus Früherkennung und Prävention bestehen, so der Kölner Frauenarzt weiter.  Weiterlesen

Köln. Präeklampsie, im Volksmund als Schwangerschaftsvergiftung bekannt, ist eine der häufigsten Ursachen für Komplikationen während der Gravidität. Etwa fünf Prozent aller Schwangeren erleiden die Erkrankung. Durch Bluttests kann eine Präeklampsie inzwischen schnell und zuverlässig diagnostiziert und gezielter behandelt werden, so die frauenärztliche Genossenschaft GenoGyn. “Nachdem der Bluttest bereits länger bei Risikoschwangerschaften im Klinikalltag zum Einsatz kommt, bewährt er sich heute auch in der Schwangerschaftsvorsorge durch den niedergelassenen Gynäkologen”, sagt Dr. Jürgen Klinghammer, Vorstandsvorsitzender der GenoGyn, und betont, dass die Präeklampsie inzwischen überdies als Risikofaktor für kardiovaskuläre Erkrankungen in den Folgejahren gilt. Weiterlesen

Köln. Umbildung in der Führungsriege der Genossenschaft der Frauenärzte GenoGyn: Mit dem Kölner Gynäkologen Dr. med. Jürgen Klinghammer hat ein Gründungs- und langjähriges Vorstandsmitglied der GenoGyn die Geschäftsführung übernommen. Weiterhin im Vorstand tätig ist Dr. med. Kurt-Peter Wisplinghoff, Facharzt für Innere Medizin und Laboratoriumsmedizin, ebenfalls Köln. Neu in das vierköpfige Gremium gekommen sind Prof. Dr. med. Friedrich Wolff, bis 2013 Chefarzt der Frauenklinik des Städtischen Krankenhauses Köln-Holweide, sowie Dr. med. Edgar Leißling. Der niedergelassene Frauenarzt aus Waldbröl gehörte zuvor bereits dem Aufsichtsrat der GenoGyn an. Alle drei berufenen Gynäkologen gelten als engagierte Verfechter einer erweiterten Präventionsmedizin in der frauenärztlichen Versorgung.

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Köln. Deutschland altert: Doch nicht nur die Lebenserwartung steigt stetig, parallel dazu nehmen Zivilisationskrankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und Adipositas deutlich zu. Viele davon lassen sich durch rechtzeitige Präventionsmaßnahmen verhindern, selbst 40 Prozent der Krebserkrankungen gelten als vermeidbar. Um chronischen Krankheitsverläufen rechtzeitig vorzubeugen, Lebensqualität im Alter zu erhalten und eine Kostenexplosion im Gesundheitswesen zu verhindern, gewinnt die Primärprävention vor dem Hintergrund des demografischen Wandels eine immer größere Bedeutung. “Ihr Potenzial ist enorm und noch längst nicht ausgeschöpft”, sagt Frauenarzt Dr. Jürgen Klinghammer aus dem Vorstand der ärztlichen Genossenschaft GenoGyn. Um ärztliche Praxen für die wachsenden Anforderungen auf diesem Gebiet umfassend zu qualifizieren, bietet die berufsständische Interessenvertretung in der Frauenheilkunde seit 2008 ein eigenes zertifiziertes Fortbildungsprogramm in Präventionsmedizin. Die nächste viertägige Ausbildungsstaffel findet an den Wochenenden 23./24. Januar 2015 und 20./21. Februar 2015 in Köln statt.

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Köln. Unbeirrt hält die Große Koalition an ihrem Plan fest, durch gesetzliche Vorgaben zu gewährleisten, dass Patienten höchstens vier Wochen auf einen Termin beim Facharzt warten müssen. Die begründeten Einwände gegen dieses Vorhaben, das nach Medieninformationen am 1. April 2015 in Kraft treten soll, sind zahlreich und vielfältig. Auch die ärztliche Genossenschaft GenoGyn hält eine derartige gesetzliche Termingarantie für unnötigen Aktionismus. “Für die meisten Krankenversicherten sind Wartezeiten auf Arzttermine überschaubar und ein marginales Problem, wie verschiedene Befragungen ergeben haben. Es gibt keinen evidenten Bedarf für diese gesetzliche Regelung”, sagt Dr. Wolf Dieter Fiessler aus dem GenoGyn-Vorstand. Vielmehr warnen die Frauenärzte der GenoGyn vor einem zentralisierten Gesundheitssystem auf Kosten der freien Arztwahl und der Verdrängung der ambulanten fachärztlichen Versorgung.

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Köln. Der 117. Deutsche Ärztetag forderte im Mai dieses Jahres eine Stärkung der Arzt-Patienten-Kommunikation und sprach sich unter anderem für eine adäquate Honorierung der sprechenden Medizin und für die Entwicklung innovativer Fortbildungsangebote aus. Ein solches nimmt die ärztliche Genossenschaft GenoGyn nun in ihren Fortbildungskatalog auf. „Besonders in der Gynäkologie mit ihrem großen psychosomatischen Beratungsaufwand ist eine hohe ärztliche Gesprächsführungskompetenz gefordert“, sagt Frauenärztin Dr. Caroline Hoppe aus dem erweiterten Vorstand der GenoGyn. Als systemischer Coach vermittelt sie in ihrem Seminar Kommunikationstechniken, die es ermöglichen, die Ressourcen der Patientinnen zu stärken.

„Auch wenn sich das Rollenverständnis der Patienten seit den 1960er-Jahren sehr gewandelt hat und der einst bevormundete Patient längst als informiert, mündig, autonom und heute als kompetent gilt, müssen wir feststellen, dass dieses Bild nicht immer stimmig ist“, sagt Dr. Hoppe. Darauf müsse man mit situativ angepassten Kommunikationsstilen reagieren. Wenn es die Form der Arzt-Patienten-Intervention erlaubt, setzt die niedergelassene Gynäkologin aus Bergisch Gladbach auf die Anwendung von Gesprächs-Tools der lösungsorientierten Kurztherapie.

In einem Akutfall ist selbstredend die sofortige, sogenannte paternalistische, ärztliche Intervention gefordert. Bei der Behandlungsfindung zwischen unterschiedlichen Therapieoptionen ist es angezeigt, dass der Arzt alle relevanten Informationen verständlich aufzeigt, um eine mehr oder weniger gelenkte Entscheidung herbeizuführen. Dr. Hoppe: „Es gibt aber auch Situationen, in denen unsere Patientinnen in der Konsultation noch nicht in der Lage sind, ihre Beschwerden und Bedürfnisse klar zu formulieren. Die Fragetechniken aus der lösungsfokussierten Kurztherapie sind dann hilfreich, wenn es geboten scheint, die Eigenwahrnehmung der Patientin zu schärfen. Dadurch kann sich ein Problem mitunter komplett revidieren oder in der Wahrnehmung minimieren, sodass zu folgernde therapeutische Konsequenzen überflüssig werden oder deutlich milder ausfallen, auch weil wir von ärztlicher Seite den realistischen Interventionsbedarf besser abschätzen können.“ Entsprechende Kommunikations-Tools, die Eigenreflexion auslösen, Eigenverantwortung stärken und die Patientencompliance fördern, weil diese die Lösung selber findet, sind, laut Dr. Hoppe, in der Gynäkologie besonders gefragt. Sie kämen etwa bei drohendem Burn-Out unter der Mehrfachbelastung von Beruf, Haushalt und Familie, Fragen der Sexualität, der Begleitung von überbesorgten Schwangeren oder von Frauen in den Wechseljahren zum Tragen.

„Angemessene Kommunikationstechniken ermöglichen es dem Arzt, die Patientenkompetenz zu befördern“, sagt Dr. Caroline Hoppe. Experten sprechen vom Prozess des „Self-Empowerments“, der es den Patienten erlaubt, die eigenen Ressourcen bei der Krankheitsbewältigung einzubringen. „So dient gute Kommunikation gleichermaßen dem Patienten als auch effektivem ärztlichen Handeln, das personelle und finanzielle Ressourcen im Solidarsystem schont.“ Auch dieser Aspekt müsse unter demografischem Wandel, das heißt steigendem Versorgungsbedarf und Ärztemangel, heute thematisiert werden.

Interessierte Mediziner können sich in der Geschäftsstelle der GenoGyn unter Telefon 0221/940505390 oder per E-Mail an geschaeftsstelle@genogyn-rheinland.de für das anstehende Kommunikationsseminar registrieren lassen.

Köln. Mit zuletzt knapp 4700 Neuerkrankungen im Jahr gehört Gebärmutterhalskrebs in Deutschland inzwischen zu den selteneren Tumorerkrankungen bei Frauen – in der Liste der häufigsten Tumorlokalisationen führt das Robert-Koch-Institut (RKI) das Zervixkarzinom (CxCa) heute nur noch auf Rang zwölf. Diese positive Entwicklung rechnet die ärztliche Genossenschaft GenoGyn besonders dem gesetzlichen Programm zur Krebsfrüherkennung zu. „Dieses Programm funktioniert sehr gut, und es ist erfolgreicher als die anderer europäischer Länder. Eine Steigerung dieses Erfolgs ließe sich nur dadurch erzielen, dass noch mehr Frauen teilnähmen“, sagt Dr. Wolf Dieter Fiessler aus dem GenoGyn-Vorstand. Dennoch will das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) mit seinem Nationalen Krebsplan das Programm zügig den „Europäischen Leitlinien für die Qualitätssicherung des Zervixkarzinom-Screenings“ anpassen. „Diese EU-Leitlinien sind nicht evidenzbasiert. Gleichwohl sollen sie als Anlass dienen, Verlängerungen des Untersuchungsintervalls, Anpassungen der Altersgrenzen und sogar methodische Standards, weg vom zytologisch basierten PAP-Screening hin zu einem HPV-Test, zu prüfen“, kritisiert Dr. Fiessler und sieht Gefahr für die bewährte Krebsfrüherkennung in Deutschland.
Seit 1971 können Frauen ab einem Alter von 20 Jahren hierzulande einmal jährlich als Kassenleistung eine Früherkennungsuntersuchung auf Gebärmutterhalskrebs in Anspruch nehmen. Diese erfolgt im Rahmen der gynäkologischen Früherkennung nach der sogenannten PAP-Methode, bei der mittels eines Abstrichs vom Muttermund die Morphologie der Zellen beurteilt und Krebsvorstufen oder Zervixkarzinome nachgewiesen werden. Seit Einführung dieses Programms ist die bis dahin im Europa-Vergleich sehr hohe Rate von CxCa-Neuerkrankungen in Deutschland um mehr als 70 Prozent gesunken, und die Zahl der jährlichen Sterbefälle durch Gebärmutterhalskrebs hat sich laut RKI parallel auf heute rund 1500 mehr als halbiert. Denn rechtzeitig im Screening erkannte Krebsvorstufen können entfernt werden, bevor sie sich zu invasiven Karzinomen entwickeln.

Ein anderer Ansatz zielt auf die Erkennung eines zentralen Risikofaktors und Auslösers der Entstehung eines Zervixkarzinoms: die Humanen Papillomviren (HPV). Mit dem sogenannten HPV-Test, der derzeit bei unauffälliger Zytologie privat gezahlt werden muss, kann eine meist sexuell übertragene Infektion nachgewiesen werden. Allerdings wird der Großteil aller Frauen im Laufe des Lebens mit HPV infiziert, und meistens heilt diese Infektion folgenlos aus. „Mit dem Test kann nur eine HPV-Infektion nachgewiesen werden, nicht aber, ob sie bereits zu Veränderungen von Gewebe oder Zellen geführt hat. Es ist kein gynäkologischer Krebstest“, sagt Dr. Bodo Jordan, Frauenarzt aus dem Aufsichtsrat der GenoGyn.
Gleichwohl wurde das unabhängige Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) vom Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) mit einer Nutzenbewertung des HPV-Tests für die Anwendung im Primärscreening beauftragt. Wie schon zwei Jahre zuvor kam das IQWiG auch im Mai 2014 abermals zu dem Fazit, dass aufgrund unzureichender Daten der Nutzen des HPV-Screenings hinsichtlich der patientenrelevanten Endpunkte Gesamtüberleben und krankheitsspezifische Mortalität unklar bleibt. Entsprechend lehnen die Frauenärzte der GenoGyn Überlegungen zu einem Paradigmenwechsel bei der Prävention des Zervixkarzinoms – weg von der zytologischen Screening-Strategie hin zum HPV-Test – ab. Ein solcher Wechsel sei nur bei eindeutig belegtem Nachweis des Nutzens berechtigt. Angesichts rund zehn Prozent falsch positiver Befunde durch den HPV-Test sei das Schadenspotenzial für Betroffene durch resultierende Verunsicherung, beeinträchtigte Lebensqualität und möglicherweise Übertherapie kaum abzusehen.

Trotz des IQWiG-Fazits haben sich die Pro- und Contra-Fronten zum HPV-Test weiter verhärtet. In einer Expertengruppe, die eine S3-Leitlinie zur Prävention des Zervixkarzinoms erarbeiten soll, sind laut Dr. Jordan inzwischen nur noch Befürworter des HPV-Tests im Primärscreening vertreten, da alle anderen Fachgesellschaften und Berufsverbände mit der Begründung ausgetreten sind, dass weder die Zielsetzung noch die Koordination der Arbeit ergebnisoffen ausgerichtet seien. „Diese Verwerfungen erklären sich einfach. Es geht um viel Geld, und die HPV-Industrie betreibt auf allen Ebenen intensive Lobbyarbeit“, so Dr. Jordan, der als Vorsitzender des Vorstands der Arbeitsgemeinschaft zytologisch tätiger Ärzte in Deutschland e.V. (AZÄD) bis zum Austritt in der Gruppe tätig war.
Ebenfalls kritisch wird von Frauenärzten eine mögliche Streckung des jährlichen Untersuchungsintervalls gesehen. Sie erhöhe das Risiko sogenannter Intervalltumore. Das Auftreten von Karzinomen zwischen den Screening-Intervallen kann Folge davon sein, dass ein Tumor beim vorigen Screening schlicht übersehen wurde. Ebenso kann er auch erst danach entstanden und sehr schnell gewachsen sein, ehe er vor dem nächsten Screening entdeckt wurde.

Einer Optimierung des Krebsfrüherkennungsprogramms stehen die Frauenärzte der GenoGyn grundsätzlich aufgeschlossen gegenüber, insbesondere wenn es um die Steigerung der Teilnahmerzahlen geht. Gegenwärtig haben 60 Prozent der Frauen zum Zeitpunkt der Zervixkarzinom-Diagnose in den vorherigen fünf Jahren keine Vorsorgeuntersuchung in Anspruch genommen. Ob dies wie vom Gesetzgeber geplant durch ein organisiertes Programm mit Einladungsmodell erreicht wird, scheint mit Blick auf Großbritannien, das hierzulande häufig als Beispiel für die EU-Empfehlungen zur Krebsfrüherkennung genannt wird, eher ungewiss. In beiden Ländern sind die Teilnahmeraten trotz unterschiedlicher Systeme ähnlich, nur bei älteren Frauen liegt das britische Einladungsmodell vorn. Nach Einschätzung von GenoGyn-Vorstand Dr. Fiessler könnte eine Ausweitung von gezielten Informationskampagnen und Erinnerungsschreiben den gleichen Effekt erzielen. Einen Methodenwechsel in der Früherkennung des Zervixkarzinoms durch einen HPV-Test im Primärscreening lehnen die GenoGyn-Frauenärzte grundsätzlich ab, solange dessen Nutzen unklar sei. Nur eine nachhaltig größere Senkung der Neuerkrankungsraten als durch das existierende Krebsfrüherkennungsprogramm dürfe hierbei das Maß für den Nutzen sein

Köln. Wie sicher sind eigentlich meine Krankendaten, die im Lauf der Jahre in Kliniken und Praxen über mich angelegt worden sind? Diese Frage stellt sich mancher Patient im Gefolge des verwirrenden Kriminalstücks um ein Verkaufsangebot der Krankenakte von Formel-1-Legende Michael Schumacher. Ganz gleich, ob nun dessen gesamte Krankenakte aus dem Klinikum Grenoble gestohlen worden ist oder nur ein umfangreicher Arztbrief. Ganz gleich, ob illoyale Klinikmitarbeiter oder, wie von Ermittlern vermutet, Hacker am Werk waren. Der Fall wirft ein Schlaglicht auf die Datensicherheit und verdeutlicht nach Ansicht von Dr. Wolf Dieter Fiessler aus dem Vorstand der ärztlichen Genossenschaft GenoGyn ein grundsätzliches Dilemma: „Wir Ärzte werden stetig gedrängt, neueste Technologien einzusetzen. Weil neue Technologien jedoch auf immer stärkere Vernetzung setzen, sind wir zunehmend damit konfrontiert, wachsende Datenströme in unseren Praxen und Kliniken sicher zu handhaben.“ Da es keine adäquate universelle Sicherheitsinfrastruktur gebe, müsse dafür ein stetig höherer Aufwand in den Praxen betrieben werden, um die berechtigten Interessen der Patientenschaft zu wahren und zu schützen.
Ärztliche Schweigepflicht und die Wahrung des Patientengeheimnisses sind zentrale Grundsätze der Berufsethik und bilden die Basis des besonderen Vertrauensverhältnisses zwischen Arzt und Patient. „Dieses Vertrauen darf nicht durch die elektronische Verarbeitung von Patientendaten, durch Lecks in der Datensicherheit oder Mängel im Datenschutz in Zweifel geraten“, warnt Dr. Fiessler. Zudem gelte es auch, die Praxis vor Haftungsansprüchen aus Versäumnissen im Datenumgang zu schützen. Aber auch bei umfangreichem Sicherheitsaufwand gibt es keine absolut sichere Lösung, sobald die Praxis- EDV direkt an das Internet angeschlossen wird, wie wir täglich aus den Medien erfahren, so der Kölner Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe.

Grundsätzlich gilt daher nach wie vor die sogenannte Stand-alone-Lösung als sicherste Variante. Hier ist nur ein einzelner, separater durch Firewall und Virenscanner so gut wie möglich geschützter Rechner mit dem Internet verbunden, über den beispielsweise Abrechnungen an die Kassenärztliche Vereinigung (KV) gesendet und Daten aus Laboren empfangen werden können. Das Management der Patientendaten und die Praxisverwaltung finden auf einem PC oder innerhalb eines geschlossen Praxis-Netzwerks statt – ohne Internetzugang.
Weiteres Gefährdungspotenzial für Patientendaten sieht GenoGyn-Vorstand Dr. Fiessler in der elektronischen Gesundheitskarte (eGK). Nach dem Willen von Politik und Krankenkassen soll die eGK, an der seit 2004 für Hunderte Millionen Euro gewerkelt wird, die aber bis heute keinen einzigen der vielen angekündigten Mehrwerte bringt, das Kernstück einer neuen Telematik-Infrastruktur sein, die alle Beteiligten im Gesundheitswesen miteinander verbindet. Medizinische Informationen, die für eine Behandlung wichtig sind, sollen darüber schnell, sicher und unbürokratisch ausgetauscht werden können.

Dies kann nach Ansicht von Dr. Fiessler durchaus mit der Pflicht der Ärzte, vor, während und nach einer Behandlung dafür Sorge zu tragen, dass die Krankenakte nicht in unbefugte Hände gerät, kollidieren. Patientendaten, die unter dem Schutz der ärztlichen Schweigepflicht stünden, sollten bei derzeit nicht hundertprozentig gewährleisteter Datensicherheit keinesfalls zentral gespeichert werden. Wie einfach es ist, an sensible Daten gesetzlich Krankenversicherter in Deutschland zu gelangen, hat die „Rheinische Post“ gerade in einem Selbstversuch belegt. Informationen zu Diagnosen, Behandlungen, verordneten Arzneimitteln, Krankenhausaufenthalten und andere intime Details konnten ohne nennenswerte technische Vorkenntnisse im Internet abgefragt werden.
Derartige Daten wecken vielfältige Begehrlichkeiten. Dabei müssen es nicht, wie im Fall Schumacher, nur kriminelle Intentionen zulasten eines Prominenten sein. Das Interessen-Spektrum an medizinischen Daten ist vielfältig. Weil in Deutschland angesichts des unverminderten Datenabgriffs durch Unbefugte und des Rätselns über deren Verwertung das Wort Datensicherheit zu einem eher relativen Begriff geworden ist, kann Dr. Fiessler die Sorge vieler Bürger vor dem Schreckensszenario des gläsernen Patienten nachvollziehen.
Unabdingbar für den Ausbau der Telemedizin sei, dass erst einmal sichere, d.h. vom Internet getrennte Netzstrukturen und gesetzliche Rahmenbedingungen geschaffen würden, die unbefugten, unbemerkten und unkontrollierbaren Zugriff auf Gesundheitsdaten sowie mögliche Manipulation der Daten von vorne herein unterbinden. „Der Schutz der medizinischen Daten aller Patienten muss Vorrang vor den mit der Telemedizin verbundenen ökonomischen Interessen der beteiligten IT-Industrie haben.“

Köln. Mundgesundheit und Gynäkologie? Diese Verbindung mag zunächst überraschen. Aber auch die Mundgesundheit hat Einfluss auf die Fruchtbarkeit, und sie ist ein gewichtiger Faktor der Vorbeugung, nicht nur für Frauen mit Kinderwunsch und Schwangere, wie die Präventionsexperten der frauenärztlichen Genossenschaft GenoGyn betonen. „Eine gestörte Mundflora hat vielfältige negative Auswirkungen auf die Gesundheit unserer Patientinnen. Insbesondere die Volkskrankheit Parodontitis, von der rund 80 Prozent der erwachsenen Bevölkerung in Deutschland mehr oder weniger ausgeprägt betroffen sind, birgt weitreichende gesundheitliche Risiken für den ganzen Körper. Sie wird häufig erst sehr spät in dann bereits fortgeschrittenem Stadium entdeckt, wenn eindeutige Symptome auftreten. Daher sind frühzeitige regelmäßige Kontrollen dringend angeraten“, sagt Dr. Jürgen Klinghammer aus dem Vorstand der GenoGyn. Diese Kontrollen können mit einem neuen Speicheltest, der jetzt auch in Praxen von GenoGyn-Frauenärzten als Präventionsleistung angeboten wird, durchgeführt werden.Von Parodontitis wird bei Entzündungen des Zahnbetts gesprochen, das die Zähne mit dem Kiefer verbindet. Sie beginnt immer mit einer Zahnfleischentzündung. Parodontitis wird oft durch aggressive und giftige Stoffwechselprodukte von Bakterien aus der Mundhöhle verursacht, die die Zähne besiedelt haben. Die raue Oberfläche von Zahnstein begünstigt die schnelle Ausbreitung der Bakterien. Von dort aus entstehen im angrenzenden Zahnfleisch Entzündungen, bilden Taschen an den Zahnwurzeln, die wahre Brutstätten für weitere Erreger sind, und können unbehandelt bis auf den Kieferknochen übergreifen. Betroffen sind besonders „Zahnbürsten-Muffel“, aber auch genetische Anlagen und Erkrankungen wie Diabetes mellitus sowie Rauchen oder unausgewogene Ernährung gehören zu den Faktoren, die das Erkrankungsrisiko für Parodontitis erhöhen.“Die Folgen von Parodontitis sind vielfältig und schwerwiegend, wie immer mehr Studien belegen“, weiß Dr. Klinghammer. So hat eine große australische Untersuchung mit 3400 Schwangeren ergeben, dass Zahnfleischerkrankungen Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit haben. Frauen mit Parodontitis brauchten im Durchschnitt zwei Monate länger, um überhaupt schwanger zu werden, als Frauen mit gesundem Gebiss. Entzündungen im Zahnbereich beeinflussen die weibliche Fruchtbarkeit nach der Studie ebenso stark und negativ wie Fettleibigkeit. Schon länger bekannt ist, dass das Risiko schwangerer Frauen mit Parodontitis für eine Frühgeburt oder ein Baby, das bei der Geburt deutlich zu wenig Gewicht auf die Waage bringt, acht Mal höher ist, als bei Frauen ohne Entzündungen an den Zähnen. Zudem weisen Studien darauf hin, dass Parodontitis eine schwere Präeklampsie, im Volksmund „Schwangerschaftsvergiftung“ genannt, begünstigen kann. An diesem bedrohlichen Bluthochdruck während der Schwangerschaft erkranken bis zu zehn Prozent aller werdenden Mütter. Die Erkrankung macht bei ausgeprägten Symptomen häufig eine sofortige Entbindung, oft per Notkaiserschnitt, nötig, um schwere Gesundheitsschäden von Mutter und ungeborenem Kind abzuwenden.
Auch für chronisch Kranke stellt Parodontitis ein erhebliches Risiko dar, insbesondere wenn sie nicht bekannt ist und entsprechend unbehandelt bleibt. So steigt die Sterberate von Diabetikern mit erkrankten Nieren laut Universität Dresden durch Parodontitis um das Achtfache. Parodontitis und Diabetes können sich wechselseitig negativ beeinflussen. Andere wissenschaftliche Untersuchungen erkennen Zusammenhänge zwischen Parodontitis und deutlich erhöhten Risiken für Herzinfarkt und Schlaganfall, aber auch für Entstehung und Schweregrad von Rheuma und Arthritis. „Eine frühzeitige und regelmäßige Abklärung auf Parodontitis ist für Frauen wie Männer empfohlen, denn diese chronische Erkrankung ist in fortgeschrittenem Stadium nur durch aufwendige und langwierige Therapien von spezialisierten Zahnärzten zu stoppen“, so GenoGyn-Vorstand Dr. Klinghammer.

Der in Finnland und Deutschland entwickelte neue Speicheltest ist weltweit der erste Selbsttest für die Mundgesundheit. Der Test basiert darauf, das für den parodontalen Gewebeabbau verantwortliche Enzym Matrix-Metalloproteinase-8 (aMMP-8) in seiner aktivierten Form sichtbar zu machen. Weist das Testergebnis auf entzündliche Probleme hin, sollte der unverzügliche Gang zum spezialisierten Zahnarzt für eine exakte Diagnose und die Abklärung besonderer Mundhygiene beziehungsweise einer notwendigen Behandlung folgen.

Für den Kölner Gynäkologen Dr. Klinghammer reiht sich der Test zur Mundgesundheit ein in die Verantwortung für Vorsorge und Früherkennung gegenüber ihren Patientinnen, der sich die Frauenärzte der GenoGyn verschrieben haben. Für sie gilt Präventionsmedizin als Schlüssel der modernen Gynäkologie. Das spiegelt sich auch in ihrem eigenen zertifizierten Fortbildungsprogramm zur Präventionsmedizin wider, mit dem sich bereits über 300 niedergelassene Ärztinnen und Ärzte für eine erweiterte Primärprävention qualifiziert haben.